Weiße Weihnachten 2021

Weiße Weihnachten 2021? Wie soll das gehen? Wochenlang neblig-trüb und eher mild. Kein Frost, kein Schnee weit und breit bis zum vierten Advent. Doch es kommt, wie es kommen muss. Eine Luftmassengrenze bahnt sich an. Wie so häufig um Weihnachten herum. Es wird spannend. Richtig spannend. Weihnachtstauwetter oder Winter-Wunderland. Dazwischen wird es dieses Jahr nichts geben. Wo stehen die Chancen für Schnee an Weihnachten am höchsten?

Herbst 2021 – Durchschnitt und eher trüb

Aber der Reihe nach. Der Herbst verlief in diesem Jahr eher durchschnittlich. Längere Tiefdruckphasen wechselten mit längerem Hochdruck ab. Es fielen ausreichend Niederschläge. Die Sonne machte sich zum Spätherbst hin rar. Oft blieb der Hochnebel zäh.

Pünktlich zum Oktober wurde es frisch. Kaum ein milder Tag um 20 Grad. November und Dezember werden den meisten nicht wirklich im Gedächtnis bleiben. Zu Recht. Trüb und grau. Um Nikolaus ein wenig Schnee. Das war es. Wirklich nicht spektakulär. Hat es sich wohl alles bis zum großen Finale aufgespart?

Weiße Weihnachten 2021 – Echt jetzt?

Der Rekord Schnee im Februar 2021 ging auf diese Wetterlage zurück. Die Luftmassengrenze. Neben der Vb-Wetterlage ist diese Wetterlage die spannendste, die wir kennen. Eiskalte Luft aus Sibirien und Lappland treffen auf milde Spanienluft.

Dort, wo diese beiden Luftmassen aufeinanderprallen, gibt es heftige Schneefälle mit hohen Schneemengen, auch im Flachland! Dabei trennen nur einige wenige Kilometer milde Regionen mit Tauwetter, eine Zone mit Eisregen und die kalte Seite mit Schneefällen. Dort ist das eines ganz sicher: weiße Weihnachten 2021!

Wo sind die Chanchen am höchsten für Schnee?

Je nördlicher, desto besser! Denn die milden Luftmassen kommen aus dem Südwesten. Mit heftigem Wind würden diese recht schnell über weite Teile Mitteleuropas strömen. Doch die Luftmassengrenze hält eben dagegen. Die kalte Luft weicht nicht und schiebt sich eher wieder zurück von Nordost nach Südwesten.

Heißt also: Diese Regionen haben die höchsten Chanchen auf weiße Weihnachten 2021:

  • Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Hamburg, Bremen

In diesen Regionen wird es megaspannend. Je nachdem, wie die Luftmassengrenze sich zurück nach Südwesten zieht:

  • NRW, Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Nordbayern

Hier stehen die Chanchen eher schlecht. Denn hier hält sich am längsten die milde Luft.

  • Baden-Württemberg, Südbayern

 

Es erinnert schon alles an 2010. Damals flutete eiskalte Luft das gesamte Land. Mit Schnee und Frost. Der Unterschied zu damals: Der Dezember war damals schon eiskalt mit Dauerfrost und Schnee.

Na dann? Spannende Wetter-Weihnachten stehen bevor und vielleicht wird es ja diesmal Wirklichkeit. Der Traum der weißen Weihnacht.

Weiße Weihnachten 2021 ist sehr gut möglich

Die Chancen stehen gut für weiße Weihnachten 2021.

 

Hier noch ein paar Impressionen aus dem Spätsommer. Tolle Wolkenstimmungen.

Gewitterstimmung

Schöne Abendstimmung.

Spätsomme

Spätsommer.

Sommerbeginn 2021 – regenreich

Wie vermutet, lief das Frühjahr und der Sommerbeginn 2021 anders als in den letzten Jahren. Bis auf eine kurze Hitzewelle im Juni war es durchwachsen und nur mäßig warm. Dazu kamen immer wieder kräftige Niederschläge. Anfang Juli sorgte ein kräftiges Tief für bis zu 100 Liter auf den Quadratmeter. Ausgerechnet in den sonst so trockenen Regionen in der Mitte Deutschlands.

5B- Wetterlage sorgt wieder für Hochwasser

Ein Tief über Norditalien reichert sich mit feuchter Mittelmeerluft an und sorgt für heftige Niederschläge in den Alpen. Normalerweise. Nicht am 09. Juli. Denn ungewöhnlich für Sommerbeginn zog dieses Tief über die Alpen. Es legte sich aber nicht wie sonst an die Alpen sondern zog weiter nach Norden. Der Kern des Tiefs lag etwa am Main. Durch die gegenläufigen Luftbewegungen wurden die Wolken ausgequetscht, wie ein Tuch oder Schwamm beim Putzen. An der Ostseite strömte warme Luft vom Balkan ein. Auf der Westseite frische Nordseeluft.

Die Folge: Gerade in den deutschen Trockengebieten regnete es innerhalb weniger Stunden weit verbreitet bis zu 100 Liter pro Quadratmeter. Solche Tagesniederschläge kommen in diesen Regionen im Schnitt nur alle 20 Jahre vor. Teilweise sogar nur alle hundert Jahre. Knapp ein Fünftel des Jahresniederschlages ist somit in nur wenige Stunden vom Himel geprasselt. Besonders betroffen waren die Regionen Nordbayern und Thüringen. Teilweise wurden 100-jährige Hochwasser registriert, dort speziell in Staulagen der Mittelgebirge Hassberge, Fränkische Alb und Thüringer Wald.

Nach dem nassen Sommerbeginn 2021. Wars das schon mit dem Sommer?

Nein. Denn die derzeitige Wetterlage ist zwar sehr eingefahren. Tiefs ziehen permanent nach Mitteleuropa rein. Eine Weile wird dies noch anhalten. Das war auch 2018 und 2019 so. Oft folgen zwei so große 5B Wetterlagen kurz hintereinander. Danach stabilisiert sich aber die Wetterlage. Einige trockene Wochen mit nur wenigen Gewittern sollten folgen.

Dann wird es Mitte August noch einmal spannend. In richtig schlechten Jahren kehrt die wechselhafte Phase vom Juni/Juli zurück. Dann wäre der Sommer 2021 wirklich gelaufen. Zumeist gibt es aber einen angenehmen langen Spätsommer bis Mitte Oktober. Und wie ist meine Tendenz? Variante 2. Zumindest hoffe ich das ein wenig.

 

Hier erkennt man gut, wie sich Wolken und Niederschlag um den Tiefkern am Main kreisen und an Ort und Stelle heftige Niederschläge auslösten. Quelle: wetteronline.de

Frühling 2021 – kalt und trocken

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus. So war das früher. Und 2021. Sind wir gar nicht mehr gewohnt. In den letzten Jahren waren die Monate März und April schon sehr warm. Der Mai bereits ein Sommermonat. Der Frühling 2021 war allerdings kalt und trocken. Trotz Klimawandel Rekordkälte im April passt das zusammen?

Frühling 2021 – der April macht was er will

Ein Hoch über Großbritannien. Immer wieder kalte Luft direkt vom Nordpol. Dazu klare Nächte. Der kälteste April seit fast 40 Jahren war die Folge.

Viele Nachtfröste, Schneeschauer. Das kann schon mal passieren im April. Aber über mehrere Wochen hinweg? Seit einigen Jahren kann man dieses neue Wetterphänomen beobachten. Richtet sich eine Wetterlage ein, dann bleibt sie mehrere Wochen stabil.

Waren in den letzten Jahrzehnten die stabilsten Wetterlagen drei, viermal. Nun hält entweder Hochdruck oder Tiefdruck über mehrere Wochen an. Das begünstigt natürlich Extremwetterlagen. Dürreperioden, Spätfröste, Hochwasser.

Somit ist es eben nicht ausgeschlossen, dass der April noch ein Wintermonat ist.

Liegt das nun am Klimawandel?

In meinem Beitrag Klimawandel vor zwei Jahren habe ich es bereits thematisiert. Wetter, Wetterlagen sind vom Klima zu unterscheiden. Es kann schon mal passieren, dass der April kalt ist. Schnee fällt.

Auffällig ist allerdings die Stabilität der Wetterlagen. Für Wetterbeobachter sind das – darf man gar nicht laut sagen – aber schon sehr spannende Zeiten. Denn es stellt das übliche Wettergeschehen auf den Kopf. Schnelle Wetterwechsel in unsere Klimazone waren der Normalzustand. Nun dreht der Wind auf Nord, bleibt es drei bis vier Wochen kalt.

Als Wetterbeobachter bin ich kein Klimaforscher. So traue ich mir keine Einschätzung zu, ob der kälteste April seit 40 Jahren die Folge eines Klimawandels ist. Dennoch kann man eben festhalten: Es ist alles anders, alles neu.

Wie im Mai!

Beitrag Klimawandel fördert Extremwetter!

Frühling 2021 - kalt und trocken

Trotz der Kälte und der Trockenheit blühen die Kirschen.

 

Weiße Weihnachten? Wohl nicht in diesem Jahr

Gibt es weiße Weihnachten oder kommt doch wieder das Weihnachtstauwetter?

Auch 2019 gab es keine weiße Weihnachten. Mehr dazu in meinem neuen Beitrag. Und zum letzten Jahr gibt es hier die Infos: Weisse Weihnachten 2018. Weiße Weihnachten wohl unwahrscheinlich. Leider.

Das Fest nähert sich, die Spannung steigt, bald ist Weihnachten! Und jedes Jahr aufs Neue stellt sich jeder von uns die Frage: Gibt es heuer weiße Weihnachten? Falls ja, dann gibt es hier super Bilder und Videos von diesem Ereignis, was nur 2 mal in 10 Jahren rein statistisch vorkommt.

Wir können also noch hoffen, dass es diesmal für den Traum der weißen Weihnacht reicht. Denn in den meisten Fällen kommt doch pünktlich zum Fest ein Schwall milder Atlantikluft mit Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt und sämtlicher bis dahin gefallener Schnee schmilzt einfach so dahin. Im Beitrag Besonderheiten beim Wetter erkläre ich das Thema Weihnachtstauwetter noch etwas näher.

Es bleibt also spannend beim Wetter. Wie immer.

Winter 2021

Endlich konnte man wieder eine Jahreszeit erkennen. Im Winter 2021 fiel tatsächlich bis ins Flachland Schnee. Ein Jahr zuvor noch ein Totalausfall, konnte man wenigstens für ein paar Januartage Schnee sogar im Flachland genießen. Viele nasskalte, trübe Tage mit häufigen Niederschlägen und Temperaturen knapp über null Grad. Doch Dann. Anfang Februar. Ein großes Wetter-Ereignis. Eine massive Luftmassengrenze.

Trüb, kühl und nass – So war der Winter 2021

Bisher war der Winter 2021 geprägt von Tiefdruckeinfluss. Ein Tief nach dem anderen zog vom Atlantik über Nordfrankreich nach Mitteleuropa. Damit war der Weg kalter Luft aus Skandinavien oder Russland abgeschnitten. Viel Regen. Schnee. Dann wieder Regen. Trübe Tage. Beste Bedingungen für den Corona Blues.

Weiße Weihnachten gab es auch 2020 nicht. Das wird es im Flachland wohl wirklich nicht nicht mehr geben. Eine Folge des Klimawandels? Oder doch nur Zufall, dass über 10 Jahre hinweg die kalten Luftmassen uns Ende Dezember einfach nicht erreichen wollen?

Im Januar hielten die Niederschläge an. Oberhalb 300 Höhenmetern bildete sich immer wieder eine Schneedecke. Bei Temperaturen mal etwas über, mal etwas unter null Grad war es trüb. Das Defizit an Niederschlägen der vergangenen Jahre wurde kleiner. Ist aber immer noch groß. Einige Monate unspektakulär. ABER DANN…

Schnee-Chaos wie 1978/79? Die Luftmassengrenze

Der Winter 2021 bringt ein Wetter-Ereignis der Extreme. So etwas kommt nur alle paar Jahrzehnte vor. Anfang Februar 2021 entsteht eine Luftmassengrenze, die extrem kalte Luft (Minus 20 Grad tagsüber über dem westlichen Russland) von frühsommerlichen Temperaturen über Algerien (knapp 30 Grad in Algier) trennt.

Diese beiden Luftmassen werden durch ein Tief über Südfrankreich und einem Hoch östlich von Island mit voller Wucht aufeinanderstoßen. Und zwar genau über Deutschland.

Über Norddeutschland sorgt diese Luftmassengrenze für heftige Schneefälle mit meterhohen Schneeverwehungen. Eine Schneekatastrophe wie im Jahr 1978/79.

Nördlich dieser Luftmassengrenze herrschen sibirische Verhältnisse. Schneidender Ostwind bei um die Minus 10 Grad. Südlich davon sorgt Eisregen für Chaos. Noch weiter südlich herrscht Föhn bis zu 20 Grad am Alpenrand. Die Hochwasser an Rhein, Main und Mosel verschärfen sich.

 

Rückblick: War die Luftmassengrenze ein extremes Wetter-Ereignis?

 

Hier ein Bild vom Wetterradar vom 05.02.2021:

Luftmassengrenze sorgt für Schnee Chaos

Eine Luftmassengrenze quer über Deutschland sorgt für ein Schnee-Chaos. Quelle: www.wetteronline.de

 

So ein Wetter-Ereignis kommt wirklich nicht oft vor. Anfang bis Mitte Februar ist oft der Höhepunkt der Kälte im Jahresverlauf. Ob sich die sibirische Kältewelle länger halten kann oder sich der Vorfrühling von Süden wieder durchsetzen kann, bleibt abzuwarten.

Winter 2021 oft mit Schnee und Tauwetter

Nur in höheren Lagen gab es Schnee, darunter kein Schnee.

 

Weiße Weihnachten 2020 – Jetzt oder nie!

Alles ist anders im Jahr 2020. Unser gesamtes Leben wurde durch eine Pandemie auf den Kopf gestellt. Liebgewonnenen Rituale fanden nicht mehr statt oder mussten mit AHA-Regeln neu konzipiert werden. Doch ein was änderte sich nicht. Das Wetterjahr 2020 fand zu alten Mustern zurück. Sogar die fast verschwundene Westwetterlage kam oft vor. Doch jetzt? Endet das Wetterjahr mit einem fulminanten Finale? Weiße Weihnachten 2020 sind greifbar nah. Warum?

Weiße Weihnachten 2020 – so nah wie lange nicht

Statistisch ist es dieses Jahr soweit. Im Flachland gibt es alle 10 Jahre weiße Weihnachten. Das letzte Mal gab es dies im ganzen Land im Jahr 2010.

Warum gibt es weiße Weihnachten so selten? Das liegt an einem Wetter-Ereignis, welches leider fast jedes Jahr eintritt. Dem Weihnachtstauwetter. Kurz vor Weihnachten ist noch alles verschneit. Oft fällt Schnee bis ins Flachland. Dauerfrost bis in tiefe Lagen. Und dann. Genau am 23. Dezember dreht der Wind auf Südwest und versorgt uns mit milden Winden vom Aktlantik. Der Schnee taut weg bis in die höheren Lagen. Lediglich oberhalb von 1.500 Höhenmetern bleibt der Schnee. Ausgeträumt.

Und wenn es dieses Weihnachtstauwetter nicht gibt? Dann passiert auch nicht viel. Denn dann herrscht ruhiges Hochdruckwetter. Im Flachland heißt das oft grauer, kalter Nebel. Dann wird es manchmal weiß durch Raureif. Aber eine verschneite Winterlandschaft? Fehlanzeige.

Und dieses Jahr? Man merkt das ja irgendwie. Anfang Dezember Schnee bis ins Flachland. Das Klassische warm, kalt und wieder warm gibt es nicht. Ein Hoch über Russland, ein Hoch über den Azoren. Dazwischen viele Tiefs mit Niederschlägen. Temperaturen nur wenig über null Grad. Diese stationäre Wetterlage ist extrem stabil und hält bis zu vier Wochen. Einzig die Lage der Tiefs ist noch nicht hochwinterlich. Sollte sich das Tief noch von Norditalien nach Skandinavien verlagern, dann ist es soweit.

Jetzt oder nie mehr?

Diese Wetterlage gab es in etwa auch 2010. Damals herrschte im Dezember bereits Dauerfrost mit Rekord-Schnee. Genau dies könnte der weißen Weihnacht 2020 zum Verhängnis werden. In den höheren Luftschichten fließt von Süden milde Luft ein. Am Boden liegt die kalte Luft. Mehr wie Glatteisregen kann damit nicht entstehen.

Dennoch. Die Wetterlage in diesem Jahr schürt die Hoffnung auf weiße Weihnachten 2020. So nah dran waren wir schon lange nicht mehr. Wenn es diesmal nichts wird? Dann wird Schnee zum Fest wirklich nur noch ein großer Traum bleiben.

Weiße Weihnachten 2020 ist sehr gut möglich

Die Chancen stehen gut für weiße Weihnachten 2020.

Corona Sommer 2020

Der Corona Sommer ist zu Ende. Nach einem sonnigen Frühjahr auch ein langer heißer Sommer? So dachte man. Und hofften viele. Raus aus dem negativen Strudel. Rein in den See. Konnte man auch. Zwar nicht so oft wie in den Vorjahren, aber der August brachte Sonne und Hitze. Sogar eine Hitzewelle. Aber bis dahin gab es einige Wetter-Ereignisse zu überstehen. Welche waren das?

Eisheilige im Mai, Schafskälte im Juni

Landwirte und Winzer erinnern sich noch gut. Pankratius auf Servatius. Nach einer Kaltfront klarte der Himmel auf. Nachtfrost bis Minus 5 Grad. Viele Blüten erfroren. Starke Ernteeinbußen sind die Folge. Das Wetter, Corona. Landwirte haben es schon nicht leicht. Aber was genau sind denn Eisheilige eigentlich? Im Beitrag vom letzten Jahr gibt es die Erklärung.

Danach folgten einige sommerliche Wochen. Eine Hitzewelle wollte sich aber nicht richtig einstellen. Anfang Juni kam es dann zum nächsten Wetter-Ereignis. Die Schafskälte. Ein kräftiges Tief schaufelte uns von Nordwesten sehr frische Luft heran. Nicht nur die Schafe froren. Überhaupt. Der Corona Sommer 2020 zeichnete sich stets durch kalte Attacken aus Norden aus. Dabei blieb es in den meisten Regionen aber unglaublich trocken. Wind beschleunigte zudem das Austrocknen der Böden. In vielen Regionen der dritte Dürresommer in Folge.

Corona Sommer trocken? Nicht überall

Auch der Juli brachte einige kühle Tage. Es gab sogar weit verbreitet Dauerregen. Immer noch nicht genug. Aber immerhin. Ab Mitte des Monats kam aber dann der Sommer. Unbeschwertes Sommergefühl stellte sich aber nirgends ein. Zu sehr war man mit Abstandsregeln, Masken und anderen Corona Maßnahmen beschäftigt. Zu Recht, wie wir am Ende des Sommers lernen mussten.

Der August schaffte doch tatsächlich einen Hitzerekord in Hamburg. Acht Tage am Stück über 30 Grad Höchsttemperatur. Das schaffte die Hansestadt noch nie. Ganz anders an den Alpen. Ein Tief über Genua sorgte für die 5b Wetterlage und enormes Hochwasser. So schnell dieses kam, ging es aber auch.

Spätsommer trocken und heiß

Der September holte dann alles auf. Trocken, sonnig, heiß. Sehr heiß. Bis über 35 Grad. Einige Hitzerekorde purzelten. Und in den eh schon trockenen Regionen verschärfte sich dich Lage. Aber dann. Wieder so eine kalte Attacke aus dem Norden. Ein riesiges Tief über Skandinavien sorgte zum Ende des Monats für den ersten Schnee in den Mittelgebirgen und Dauerregen. Diese Extreme ist ungewöhnlich für den sonst so ruhigen Wettermonat September.

Sollte es bei diesen kalten Winden aus Norden bleiben, wird uns ein nasskalter Herbst und Winter ins Haus stehen. Nicht gerade die besten Bedingungen, um Corona einzudämmen.

Corona Sommer 2020

Corona Sommer 2020 trocken und ein heißer Spätsommer.

Aprilwetter 2020

Von Ausfall bis Omega. Die Dauer eines Tiefdruckgebietes von Amerikas Ostküste bis Europa. Die Kirschblüte während Corona. Viele Ausweichthemen im neuen Beitrag. Denn, eins blieb völlig aus. Das klassische Aprilwetter 2020. Nichts ist so, wie es einmal war. Der April 2020 zeigte dies auch beim Wetter.

Aprilwetter 2020 ein Totalausfall

Was waren das für Zeiten. April, April: Der weiß nicht, was er will. Ein Tag sonnig und warm, ja sogar heiß. Dann wieder kalter Wind mit Schneeschauern. Ein Wechselbad der Wettergefühle.

Seit einigen Jahren gibt es das nicht mehr. Das klassische Aprilwetter gibt es entweder noch im März, wie bereits im letzten Jahr, oder eben gar nicht mehr. Ein Grund dafür ist, dass es im Frühling wiederholt zu einer blockierenden Wetterlage kommt. Der Omega-Wetterlage. Ein starkes Hoch über dem südlichen Skandinavien, Tiefs über dem Balkan im Osten und südwestlich von Island. Die Windströmung läuft um das Hoch herum und bildet visuell auf den Wetterkarten den griechischen Buchstaben Omega. Warum aber dieses blockierende Hoch seit einigen Jahren Ende März, Anfang April entsteht? Könnte man viel spekulieren. Oft ist dies erst im Mai oder Juni zu beobachten. Wir alle erinnern uns noch an die Fußball-WM 2006. Strahlender Sonnenschein. Ursache: die Omega-Wetterlage.

Was zeichnet klassisches Aprilwetter aus?

  • Hohe Temperaturunterschiede zwischen Nord- und Südeuropa
  • Starke Sonneneinstrahlung
  • Westwetterlage
  • Schnelle Wetterwechsel durch Warm- und Kaltfronten
  • Schnee-, Regen- und Graupelschauer und Gewitter
  • Schneedecke bis ins Flachland
  • Föhn an den Alpen und Hitze
  • und eigentlich alles, was es beim Wetter sonst noch zu beobachten gibt

Atlantiktiefs sorgen endlich für Regen

Wieder stöhnen die Landwirte über Dürre. Jedes Jahr die ausgetrockneten Felder und Wiesen, der Raps blüht nur noch halbgelb. Der Helmholtz-Dürremonitor wird immer dunkelroter. Aber dennoch. Ende April kommt dann doch noch der langersehnte Regen. Gleich mehrere Tiefs verdrängen die starke, blockierende Hochdruckwetterlage. Die Tiefs kommen direkt vom Atlantik. Sie haben sich vor einer Woche an der Ostküste Amerikas auf den Weg gemacht und haben sich mit 80-100 km/h nach Osten bewegt, um die etwa 8.000 km zurückzulegen.

 

Aprilwetter 2020 sonnig und warm mit früher Kirschblüte

Die Kirschblüte 2020 fand sehr früh statt. Während Corona war es sonnig, trocken und warm.

 

Ostwetterlage im März

Was für eine Zeit. In der es schwierig ist, einen klaren Verstand zu behalten. Es gibt nur ein Thema. Wie viele Infizierte des Coronavirus gibt es heute? Wie lange dauert die Ausgangssperre? Behalte ich meinen Job? Das Thema Wetter spielt in diesen Tagen eine untergeordnete Rolle. Oder ist das Wetter doch entscheidend im Kampf gegen das Virus?

Ostwetterlage im März sorgt für klare Luft

Wie ich es im letzten Beitrag angekündigt hatte. Der Winter macht gerade zum Frühlingsanfang noch einmal Ernst. Durch eine Ostwetterlage kam eisige Luft aus Sibirien zu uns. Diese kontinentale Luft wird durch ein Hoch im Baltikum zu uns geführt. Merkmale der Ostwetterlage:

  • Nächte bis unter Minus 10, bei Schnee bis unter Minus 20 Grad
  • im Sommer angenehme 25 bis 30 Grad
  • Strahlblauer Himmel von früh bis spät
  • eisiger Wind im Winter, angenehmes Lüftchen im Sommer
  • extrem trockene Luft, keine Schwüle
  • beste Fernsicht

Durch das Coronavirus wurde die Mobilität nahezu eingestellt. Somit befinden sich generell wenig Schadstoffe durch Flugzeuge und Autos in der Luft. Aber es liegt an der Ostwetterlage, dass die Luft so klar ist. Dreht der Wind auf Südwest, haben wir doch wieder den milchig, dunstigen Himmel. Dafür aber Temperaturen um 20 Grad.

Ist das nun gut oder schlecht im Kampf gegen das Coronavirus?

Mythen, Legenden. Das Netz war voll dieser Tage. Eifrig wurde debattiert. Hat das Wetter einen Einfluss, um die Verbreitung des Virus einzudämmen? Ich finde es ja immer gut, wenn über das Wetter gesprochen wird. Aber man greift hier wohl zum letzten Strohhalm der Hoffnung. Nein das Wetter hat keinen Einfluss. Punkt. Kontakte reduzieren. Abstand. Händewaschen. Hygiene. Das ist, was zählt.

Wichtig ist, wie jedes Jahr Ende März, die Sonne für unser Gemüt. Viele dunkle Wintermonate liegen hinter uns. Und gerade in diesen Stimmungsnegativen Zeiten sorgt die Helligkeit einer März-Mittagssonne an frischer Luft für deutlich bessere Laune. Von daher. Wer kann, sollte mittags raus. Wir blicken dieser Tage mit ganz anderen Augen auf die Frühlingsblüher. Narzissen, Osterglocken, Hyazinthen. Einfach mal stehen bleiben. Sonne und Ruhe genießen. In jeder Krise steckt auch immer eine Chance. Aber natürlich mit ausreichendem Abstand zu unseren Mitmenschen.

Ostwetterlage im März sorgt für tiefblauen Himmel

Tiefblauer Himmel, eisiger Wind. Aber wunderschöne Frühlingsblumen. Die Ostwetterlage im März.

Hier ein Artikel zum Pro und Contra Wetter Einfluss auf Coronavirus.

Sturm im Februar 2020 und kein Ende

Orkantief Sabine sorgte für Chaos. Der Sturm entwurzelte viele Bäume. Schulausfall. Der Bahnverkehr wurde deutschlandweit eingestellt. Ein Tief jagt das nächste. Dazwischen ist es kurz ruhig und frühlingshaft mild. Vom Winter keine Spur.

Sturm im Februar 2020 und kein Ende

Immer am Wochenanfang. Der nächste Sturm. Im wöchentlichen Rhythmus jagen derzeit Sturmtiefs über Europa hinweg. Zum Ende der Woche beruhigt es sich. Dann scheint bei frühlingshaften Temperaturen die Sonne. Es folgt. Na klar. Das nächste Tief mit einer heftigen Kaltfront. Die hat extreme Orkanböen und sogar Gewitter im Gepäck. Ich nenne dieses Wetterereignis die Frühlingsschaukel. Denn mit jeder Woche wird es wärmer.

Erst waren es in der milden Phase zwischen den Sturmtiefs  unter zehn Grad. Dann knapp darüber. Mittlerweile erreichen wir mit Föhn in der milden Südwest-Strömung über 20 Grad. Tja, wenn schon kein Winter. Dann eben Frühling im Februar.

 

Orkantief Sabine sorgte für Chaos.

Orkantief Sabine

Sturm im Februar. Orkantief Sabine sorgte für Chaos.

Orkantief Sabine sorgte für umgestürte Bäume.

Rückblick zum Orkantief Sabine: Sie hatte es wirklich in sich. Das Besondere bei ihr: die Dauer. Über 48 Stunden blies der Wind in voller Sturmstärke. Bei ihrer Kaltfront, die insbesondere in Bayern stark ausgeprägt war, kam es selbst im Flachland zu Orkanböen bis 160 km/h. Weit verbreitet fielen Bäume um und der Strom aus. Gefahr für Leib und Leben. Es war richtig, die Schulen bayernweit zu schließen.

Der Orkan erreichte am 10. Februar zwar seinen Höhepunkt, aber der Sturm ließ kaum nach. Noch in der Nacht zum 11. Februar wurden Orkanböen im Flachland gemessen. Die Böden sind durch den vielen Regen aufgeweicht. Die Bäume durch die beiden letzten sehr trockenen Jahre ohnehin schon geschwächt. Darum wurden sehr viele Bäume entwurzelt.

Der Winter ein Totalausfall?

Im Flachland war der Winter 2019/2020 tatsächlich ein Totalausfall. In manchen Regionen fiel nicht einmal Schnee. Nur in den Bergen hat sich eine Schneedecke bilden können. Aber auch in den Alpen ist das ein schneearmer Winter. Der Winter ähnelt den Wintern 2006/2007 und 2007/2008. Auch damals gab es kaum Wintereinbrüche und nur wenig Schnee. Aber in beiden Fällen gab es Ende März noch einen starken Wintereinbruch und mehrere Tage eine Schneedecke. Dann, wenn keiner mehr Lust darauf hat. Erst dann macht der Winter noch mal Ernst…

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