Aprilwetter 2019 bereits im März

Klassisches Aprilwetter bietet alles, was das Wetterherz höher schlagen lässt. Erst sonnig, warme Tage. Dann mächtige Quellwolken mit Schnee und Graupel bis ins Flachland. Dann wieder warm. Dazu noch Wind und Gewitter. Das Aprilwetter 2019 kommt diesmal leider mit weniger Emotion aus. Nichts Halbes, nichts Ganzes. Aber warum ist das Aprilwetter eigentlich so wechselhaft?

Der März ist der neue April

Der April weiß nicht, was er will. Heißt es im Volksmund. In diesem Jahr trifft dies wieder einmal zu. Doch mit klassischem Aprilwetter hat das eher weniger zu tun. Denn: Kräftige Atlantiktiefs ziehen in rascher Folge über uns hinweg. Ein Tag, 20 Grad. Nächster Morgen: Schnee. Dann wieder warm. Dazwischen Gewitter und Wind.

Halt. Dieses Wetter kennen wir doch, oder? Ja. Das Aprilwetter 2019 fand bereits schon im März statt. Ihr erinnert Euch? Zum Beitrag: das Wetter im März 2019 mit viel Sturm.

In diesem Jahr ist es zwar schon phasenweise kalt, dann warm. Der Unterschied: die längeren Zeiträume. Ist das Hoch einmal bei uns, ist es so stabil, dass es gar keine Möglichkeit mehr gibt, dass Tiefs über uns hinweg rauschen können. Folge: länger anhaltendes, trockenes und warmes Wetter.

Tiefs kommen dieses Jahr im April auch nicht vom Atlantik. Sie ziehen über die Ostalpen Richtung Norden und dann von Osten zu uns nach Mitteleuropa. Dies mit kalter Luft im Gepäck. Dadurch kam es nun Mitte April bis ins Flachland zu Schneefällen.

Kommt es noch zum klassischen Aprilwetter 2019?

Dieses Durchbrechen von üblichen Wettermustern kennen wir schon aus dem letzten Jahr. Die Folgen, sprich die Dürre, sind noch immer spürbar. Das klassische Aprilwetter wird es 2019 nicht mehr geben.

Ein kräftiges Skandinavienhoch baut sich auf. Es gibt sie also doch noch. Die Klassiker im Wetter. Denn dieses Hoch kennen wir. Fast jedes Jahr um den 20. April herum ist es ein Garant für die erste sommerliche Wärme. Perfekt. Denn Ostern liegt terminlich 2019 genau richtig. Der Osterhase kann also die Eier ohne Wärmeschutz verstecken. Nur in der Karwoche kann es noch zu Nachtfrösten kommen. Diese könnten dann leider die in voller Blüte stehenden Obstbäume gefährden.

Aprilwetter 2019 anfangs recht warm. Beginnende Kirschblüte schon Anfang April

Die Kirschblüte begann 2019 schon Anfang April. Nachtfröste gefährden die Ernte.

Bereits im letzten Jahr bin ich näher auf das Thema Aprilwetter eingegangen.

Hier ein toller Beitrag zum Thema typisch April.

Weiße Weihnachten 2018 – wieder nicht

 

Alle Jahre wieder! Die Frage der Fragen beim Wetter. Gibt es weiße Weihnachten 2018? Mit der Antwort nein liegt man (fast) immer richtig. Die wohl fünf wichtigsten Stunden im Wetterjahr. Und so häufig wird man enttäuscht. Der Traum der weißen Weihnacht – zerplatzt! Aber woran liegt es? Warum wird es immer genau an Heiligabend warm?

Weihnachtstauwetter – die Singularität

Das Thema habe ich bereits im Beitrag Besonderheiten beim Wetter näher beleuchtet. Ein immer wieder zur gleichen Zeit auftretendes Wetterereignis nennt man in der Wetterbeobachtung Singularität. Eines der bekanntesten ist das Weihnachtstauwetter.

Das Wetter im Dezember ist oft durch Tiefdruck geprägt. Ein paar Tage mild und regnerisch. Dann folgt die Kaltfront mit Schnee. Der folgende kurze Zwischenhocheinfluss sorgt für ein paar Tage Winter. Danach geht das Spiel von vorne los.

Und jetzt kommt’s! Genau am 23. Dezember liegt Mitteleuropa auf der warmen Seite des Tiefs. Die Südwestlage schaufelt uns direkt aus Spanien warme Luftmassen zu. Tauwetter bis in höchste Lagen. Der zuvor gefallene Schnee schmilzt rasch. Weisse Weihnachten? Wieder mal dahin!

Weisse Weihnachten 2018 – vielleicht doch?

Mit der aktuellen Wettervorhersage vom 16.12.2018 wird es keine weiße Weihnachten 2018 geben:

Grafik mit Temperatur und Wettervorhersage für den Ort Freising.

Quelle Screenshot: www.wetteronline.de

Genau am 23. Dezember kommt es zum markanten Wärmevorstoß aus Südwesten. Davor und danach eher nasskaltes oder sogar winterliches Wetter. Das typische Weihnachtstauwetter eben.

Ein wenig Resthoffnung besteht aber noch. Aus zwei Gründen. Einerseits der Vorhersagezeitraum. Die Wetterlagen im Dezember wechseln sehr schnell. Heißt: Es könnte die milde Luft bereits zwei Tage vorher einströmen. Die Kaltfront mit Schnee käme dann pünktlich zum Fest. Oder eben die zweite Variante: Die kalte Luft ist sehr schwer und lässt sich nur durch starke Tiefs verdrängen. Ist das Tief zu schwach, bleibt die Schneedecke erhalten und es taut nur ein wenig. Matschwetter und Glatteis wären aber dann die negativen Folgen.

Statistik brutal

Das letzte Mal weiße Weihnachten im ganzen Land gab es 2010. Die Statistik sagt, in neun von zehn Jahren kommt es zum Phänomen des Weihnachtstauwetters im Flachland. Oder es ist einfach trocken, kalt ohne Schnee. Die höheren Lagen der Mittelgebirge und Alpen kommen auf eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent im Mittel. Es gibt nur einen Ort in Deutschland, an dem es ganz sicher Schnee geben wird zum Fest: die Zugspitze!

Wie auch immer es kommen mag. Ich wünsche Allen ein schönes Fest. Geruhsame Tage. Und wir träumen einfach weiter. Von den schönsten Wetterstunden im Jahr. Leise und stetig fallende Schneeflocken. Eisblumen am Fenster. Lichterglanz und Weihnachtsduft. Gibt’s denn was Schöneres?

Links Tannenbaum. Viele Schneeflocken. Es liegt sehr viel Schnee.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Der Traum einer weißen Weihnacht.

Hier geht es zu weiteren interessanten Wetter Beiträgen.