Milder Winter 2020

Rekordtemperaturen im Januar, überhaupt kein Schnee im Flachland und in vielen Regionen nicht einmal Nachtfrost. Ohne Zweifel, ein milder Winter 2020. Aber warum ist dieser Winter denn so mild? Und gibt es dafür dann Schnee im März? In diesem Beitrag gehe ich näher darauf ein.

Milder Winter 2020 und kein Ende

Erst der eher milde November. Dann der warme Dezember mit grünen Weihnachten. Nun der sehr milde Januar. Winter mit klirrend kalten Nächten und Schneedecke. Fehlanzeige. Man könnte sagen, wenn der Wurm drin ist dann richtig. Oder ist es gar nicht so schlimm. Kein Eiskratzen. Kein Schneeräumen. Auto fahren ohne lange Staus hinter dem Schneeräumfahrzeug. Passt doch, eigentlich.

Seit Wochen befinden wir uns abwechselnd in einer Südwestströmung oder unter Hochdruckeinfluss. Die Südwestwetterlage entsteht durch ein Tief über Großbritannien und lenkt milde Spanienluft zu uns. Jetzt hat sich das Azorenhoch nach Westen verlagert. Ein riesiges Hoch mit extrem hohem Luftdruck. Über Westdeutschland wurden sogar teilweise Rekorde gebrochen. 1.047 Hektopascal. Normal sind 1.013 Hektopascal.

Im Sommer hätten wir jetzt bestes Badewetter mit über 30 Grad und angenehm, trockene Luft. Im Winter haben wir Hochnebel oder Sonne. Und durch die Inversionswetterlage ist es auf den Bergen sonnig und mild. In den Niederungen dagegen neblig-trüb und kalt. Sogar mit Dauerfrost. Immerhin ein wenig Winter. Aber Niederschlag, also Schnee, fällt bei so einem super Hoch natürlich nicht.

Kommt der Winter erst im März?

Seit Monaten läuft das nun schon so. Entweder ein Mega-Hoch oder die Südwestwetterlage. Nur ein paarmal gelang es der Polarluft, mit ein paar Schneeschauern Mitteleuropa zu erreichen.

Die Polarluft kommt mit einer Nordwestwetterlage zu uns. Dafür müsste ein Tief über Skandinavien entstehen und sich gleichzeitig das Azorenhoch zurückziehen. Eine zweite Möglichkeit für Winterwetter ist ein Hoch im Norden Skandinaviens. Dann hätten wir die Ostlage. Klirrend kalte Luft aus Sibirien käme zu uns. Niederschlagsgebiete aus Westeuropa könnten dann für Schnee sorgen. Danach sieht es aber weit und breit nicht aus.

Dennoch: Es besteht schon noch die Möglichkeit eines Wintereinbruchs und einigen sehr kalten Winter-Wochen. Denn ab Anfang Februar nimmt die Sonneneinstrahlung deutlich zu. Dadurch erwärmen sich die Landmassen deutlicher als die Meere. Durch diese Entwicklung kommt mehr Dynamik in die Wetterküche. Tiefs werden kräftiger und durchbrechen dann die seit Monaten anhaltende Wetterlage.

Ob dann der Märzwinter so heftig wird wie 2013? Oder gar wie 1987? In weiten Teilen des Landes herrschte damals Dauerfrost und heftiges Schneetreiben. Winterfans können als noch ein wenig hoffen.

Hier der Rückblick auf den Märzwinter 2013.

Milder Winter 2020.

Bild: Pixabay

Weiße Weihnachten 2019

Die Frage aller Fragen im Dezember. Gibt es weiße Weihnachten 2019? Der Wunschtraum vieler kommt so selten vor, dass es fast schon zum Mythos wird. Aber warum wird es denn gerade an Weihnachten so warm? Wie sehen die Chancen auf Schnee zum Fest in diesem Jahr aus? In diesem Beitrag erfährst du es.

Weiße Weihnachten 2019? Ganz schwierig.

Im Beitrag Spätherbst habe ich es angedeutet. Im Jahr 2010 gab es das letzte Mal flächendeckend weiße Weihnachten. Damals stellte sich die Wetterlage Ende November um. Durch Polarluft kam der Hochwinter. Nur kurz wurde es im Dezember milder. Meist fiel jedoch Schnee bei Dauerfrost bis ins Flachland. Somit war die Ausgangslage perfekt für Schnee zum Fest.

Dieses Jahr verläuft das Wettergeschehen völlig anders. Ein stationäres Tief liegt über den britischen Inseln. Somit liegen wir in einer Südwestströmung. Fatal. Das kann nur auf grüne Weihnachten hinauslaufen. Milde Luft aus Spanien. Mit Föhneffekten durch die Alpen. So sind knapp 20 Grad möglich. Plus.

Anfang Dezember hat es sich entschieden. Nach einem kurzen Winterintermezzo hätte ein Hochdruckgebiet für Dauerfrost gesorgt. Danach wären Niederschläge als Schnee gefallen. Die Möglichkeit einer weißen Weihnacht wäre enorm hoch gewesen. Aber nein. Somit stehen die Chanchen im Flachland nur bei 10 Prozent. In den Mittelgebirgen oberhalb 800 Meter bei 40 Prozent und nur im Hochgebirge bei 100 Prozent.

Gibt es nicht doch noch eine allerletzte Chance? Man mag es kaum glauben. Ja, die gibt es. Derzeit sieht es so aus, dass das Tief über Großbritannien genau am 24. Dezember nach Osten weiterzieht. Auf der Rückseite würde kalte Polarluft einfließen. Zumindest an den Feiertagen gäbe es dann einen Hauch von Winter. Immerhin.

Ab wann gilt denn ein Weihnachtsfest als weiß? Laut Deutschem Wetterdienst ist das der Fall, wenn an Heiligabend und an den beiden Feiertagen morgens um sieben Uhr mindestens ein Zentimeter Schnee liegt.

Warum ist es an Weihnachten oft so warm?

Das liegt am Weihnachtstauwetter. Dies ist ein Wetter-Ereignis mit sehr häufiger Wahrscheinlichkeit. Eine Singularität im Wetter. Heißt: Auch in einem winterlichen Dezember dreht der Wind genau am 23. Dezember auf Südwest. In milder Luft schmilzt der Schnee dahin. Warum das so ist? Weiß keiner.

Und so entsteht eben ein Mythos. Milder Dezember: Kein Schnee zum Fest. Und kalter Dezember mit Weihnachtstauwetter. Im Schnitt gibt es nur alle drei bis fünf Jahre in Südbayern und alle acht Jahre in Norddeutschland eine Schneedecke an den Weihnachtsfeiertagen.

Hier erfährst du, ob es früher häufiger weiße Weihnachten gab.

 

Ich wünsche Allen ein besinnliches und friedliches grünes Weihnachtsfest.

Weiße Weihnachten 2019.

Bild von Pixabay