Corona Sommer 2020

Der Corona Sommer ist zu Ende. Nach einem sonnigen Frühjahr auch ein langer heißer Sommer? So dachte man. Und hofften viele. Raus aus dem negativen Strudel. Rein in den See. Konnte man auch. Zwar nicht so oft wie in den Vorjahren, aber der August brachte Sonne und Hitze. Sogar eine Hitzewelle. Aber bis dahin gab es einige Wetter-Ereignisse zu überstehen. Welche waren das?

Eisheilige im Mai, Schafskälte im Juni

Landwirte und Winzer erinnern sich noch gut. Pankratius auf Servatius. Nach einer Kaltfront klarte der Himmel auf. Nachtfrost bis Minus 5 Grad. Viele Blüten erfroren. Starke Ernteeinbußen sind die Folge. Das Wetter, Corona. Landwirte haben es schon nicht leicht. Aber was genau sind denn Eisheilige eigentlich? Im Beitrag vom letzten Jahr gibt es die Erklärung.

Danach folgten einige sommerliche Wochen. Eine Hitzewelle wollte sich aber nicht richtig einstellen. Anfang Juni kam es dann zum nächsten Wetter-Ereignis. Die Schafskälte. Ein kräftiges Tief schaufelte uns von Nordwesten sehr frische Luft heran. Nicht nur die Schafe froren. Überhaupt. Der Corona Sommer 2020 zeichnete sich stets durch kalte Attacken aus Norden aus. Dabei blieb es in den meisten Regionen aber unglaublich trocken. Wind beschleunigte zudem das Austrocknen der Böden. In vielen Regionen der dritte Dürresommer in Folge.

Corona Sommer trocken? Nicht überall

Auch der Juli brachte einige kühle Tage. Es gab sogar weit verbreitet Dauerregen. Immer noch nicht genug. Aber immerhin. Ab Mitte des Monats kam aber dann der Sommer. Unbeschwertes Sommergefühl stellte sich aber nirgends ein. Zu sehr war man mit Abstandsregeln, Masken und anderen Corona Maßnahmen beschäftigt. Zu Recht, wie wir am Ende des Sommers lernen mussten.

Der August schaffte doch tatsächlich einen Hitzerekord in Hamburg. Acht Tage am Stück über 30 Grad Höchsttemperatur. Das schaffte die Hansestadt noch nie. Ganz anders an den Alpen. Ein Tief über Genua sorgte für die 5b Wetterlage und enormes Hochwasser. So schnell dieses kam, ging es aber auch.

Spätsommer trocken und heiß

Der September holte dann alles auf. Trocken, sonnig, heiß. Sehr heiß. Bis über 35 Grad. Einige Hitzerekorde purzelten. Und in den eh schon trockenen Regionen verschärfte sich dich Lage. Aber dann. Wieder so eine kalte Attacke aus dem Norden. Ein riesiges Tief über Skandinavien sorgte zum Ende des Monats für den ersten Schnee in den Mittelgebirgen und Dauerregen. Diese Extreme ist ungewöhnlich für den sonst so ruhigen Wettermonat September.

Sollte es bei diesen kalten Winden aus Norden bleiben, wird uns ein nasskalter Herbst und Winter ins Haus stehen. Nicht gerade die besten Bedingungen, um Corona einzudämmen.

Corona Sommer 2020

Corona Sommer 2020 trocken und ein heißer Spätsommer.

Eisheilige 2019 – Anfang und Mitte Mai

Eisheilige 2019. Das sind beginnend mit dem 12. Mai Pankratius, Servatius, Bonifatius und die kalte Sophie. In Norddeutschland zählt auch noch der 11. Mai Mamertus dazu. In diesen Nächten ist fast jährlich die Gefahr für Nachtfröste noch einmal sehr hoch. Auch in diesem Jahr. Doch die klassische Wetterlage der Eisheiligen fand bereits schon Anfang Mai statt.

Kalte Polarluft brachte Schnee und Frost Anfang Mai

Die Wetterlage rund um die Eisheiligen läuft so ab. Ein kräftiges Tief zieht über Mitteleuropa hinweg. Die markante Kaltfront schaufelt vom Nordpol eiskalte Luft zu uns. Nach dem Durchzug der Kaltfront klart es auf (postfrontale Subsidenz). Der späte Eisheilige-Nachtfrost entsteht. Die Obstbäume stehen in dieser Zeit schon voll in Blüte. Ganze Ernten wurden schon binnen weniger Frost-Stunden vernichtet.

In diesem Jahr fand dies zwischen dem 03. und 05. Mai statt. Die Kaltfront war sogar so massiv, dass es zu einem sehr seltenen Ereignis kam. Schnee Anfang Mai bis ins Flachland. Dies kommt etwa alle 10 Jahre einmal vor. In einem Video konnte ich dies auf etwa 250 Höhenmetern in der Nähe von Bamberg festhalten.

Eisheilige 2019 bringen frostige Nächte

Doch auch eine Woche später, also pünktlich zu den Eisheiligen, gibt es eine Zufuhr kalter Polarluft. Die gefürchteten späten Nachtfröste treten in ungünstigen Lagen auf. Aufgrund einer kompakten Wolkendecke sind die Regionen in Südbayern diesmal etwas geschützter. Dafür regnet es dort längere Zeit.

Es scheint fast so, als wolle der Mai 2019 das nachholen, was er im letzten Jahr vergessen hat. In meinem damaligen Beitrag kann man nachlesen, dass die Eisheiligen 2018 gänzlich ausblieben.

Ein bisschen mehr zum Thema Eisheilige erfährst du auch hier.

Kommt jetzt der Frühsommer?

Eins ist sicher. Kälter als derzeit kann es in dieser Jahreszeit nicht werden. Üblicherweise geht es nach dem 15. Mai mit den Temperaturen steil nach oben.

Ob dies dann auch mit sonnigem Hochdruck einhergeht? Ich glaube eher nicht. Aus der Erfahrung heraus lässt sich ableiten, dass es viele Schauer und Gewitter geben wird. Eine Vb-Wetterlage mit viel Regen über dem Alpenraum halte ich in diesem Jahr für Ende Mai/Anfang Juni für ziemlich wahrscheinlich.

Eisheilige 2019 bringen späte Nachtfröste mit Reif.

Die Eisheiligen bringen auch 2019 wieder Nachtfrost und gefährden dadurch die Blüten der Obstbäume. Quelle: Pixabay

 

Eisheilige – fallen 2018 aus

Immer wiederkehrendes Wetterphänomen

Vom 12. Mai bis zum 15. Mai kommt es zu einem der bekanntesten Wetterphänomenen – den Eisheiligen. Eisheilige? Das sind: Pankratius, Servatius, Bonifatius und die Kalte Sophie. In Norddeutschland wird auch noch der 11. Mai, Mamertus hinzugezählt. Mitte Mai ist rein statistisch die Nachtfrostgefahr ein letztes Mal noch gegeben. Nicht schön für die Natur, Blüten und Landwirtschaft, aber irgendwie immer ein Gesprächsthema. Welche Bedeutung haben Sie?

Hier geht es zum Beitrag Eisheilige 2019.

Aufklarender Himmel nach Kaltfront

Die bereits oben genannten Heiligen waren im 4. und 5. Jahrhundert Bischöfe und Märtyrer und werden an diesen Tagen im christlichen Kalender als Namenstag gewürdigt.

Es ist also reiner Zufall, dass genau an diesen Tagen die Namenstage einer Reihe von Heiligen mit einer häufig Mitte Mai stattfindenden Wetterlage zusammenfällt. Und dieses Wetterphänomen hats dann noch mal in sich. Nach einem Tief und der abgezogenen Kaltfront fließt aus Norden und Nordwesten kalte Polarluft bis zu den Alpen.

Diese Kaltluft kommt zur Ruhe, der Himmel klart auf und dann kommt es zum Ereignis der Eisheiligen: Nachtfrost! Bis zu Minus 4 Grad kann es noch mal werden. In einigen Mulden und Tälern sogar noch niedriger. Verheerend für die voll in Blüte stehenden Bäume. Oft wurden in nur einigen frostigen Stunden ganze Ernten vernichtet.

Eisheilige – nur noch ein Mythos?

Dieses Jahr gibt es keinen Nachtfrost mehr. Auch nicht zur kalten Sophie, obwohl es wohl unter Tiefdruckeinfluss mit Schauern und Gewittern deutlich kälter wird. Statistisch gesehen kommen die Eisheiligen, also Nachtfrost Mitte Mai, jedes zweite Jahr vor. Danach sind in den langen Auswertungsreihen der Wetterstationen keine Nachtfröste im Flachland mehr aufgezeichnet worden. Heißt also, der wärmste April aller Zeiten, hat tatsächlich alles so stark vorgewärmt, dass sogar die Eisheiligen nur noch ein Schatten ihrer selbst sind.

Statt Eisheilige ist es in diesem Jahr Mitte Mai sommerlich warm mit Schauern und Gewittern.

Am Morgen kündigen sich bereits die im Tagesverlauf entstehenden Schauer und Gewitter mit ersten Cumuluswolken an.

Hier gehts es zu den weiteren Top Themen.

Und hier gibt es noch 6 Fakten zu den Eisheiligen.