Aprilwetter 2020

Von Ausfall bis Omega. Die Dauer eines Tiefdruckgebietes von Amerikas Ostküste bis Europa. Die Kirschblüte während Corona. Viele Ausweichthemen im neuen Beitrag. Denn, eins blieb völlig aus. Das klassische Aprilwetter 2020. Nichts ist so, wie es einmal war. Der April 2020 zeigte dies auch beim Wetter.

Aprilwetter 2020 ein Totalausfall

Was waren das für Zeiten. April, April: Der weiß nicht, was er will. Ein Tag sonnig und warm, ja sogar heiß. Dann wieder kalter Wind mit Schneeschauern. Ein Wechselbad der Wettergefühle.

Seit einigen Jahren gibt es das nicht mehr. Das klassische Aprilwetter gibt es entweder noch im März, wie bereits im letzten Jahr, oder eben gar nicht mehr. Ein Grund dafür ist, dass es im Frühling wiederholt zu einer blockierenden Wetterlage kommt. Der Omega-Wetterlage. Ein starkes Hoch über dem südlichen Skandinavien, Tiefs über dem Balkan im Osten und südwestlich von Island. Die Windströmung läuft um das Hoch herum und bildet visuell auf den Wetterkarten den griechischen Buchstaben Omega. Warum aber dieses blockierende Hoch seit einigen Jahren Ende März, Anfang April entsteht? Könnte man viel spekulieren. Oft ist dies erst im Mai oder Juni zu beobachten. Wir alle erinnern uns noch an die Fußball-WM 2006. Strahlender Sonnenschein. Ursache: die Omega-Wetterlage.

Was zeichnet klassisches Aprilwetter aus?

  • Hohe Temperaturunterschiede zwischen Nord- und Südeuropa
  • Starke Sonneneinstrahlung
  • Westwetterlage
  • Schnelle Wetterwechsel durch Warm- und Kaltfronten
  • Schnee-, Regen- und Graupelschauer und Gewitter
  • Schneedecke bis ins Flachland
  • Föhn an den Alpen und Hitze
  • und eigentlich alles, was es beim Wetter sonst noch zu beobachten gibt

Atlantiktiefs sorgen endlich für Regen

Wieder stöhnen die Landwirte über Dürre. Jedes Jahr die ausgetrockneten Felder und Wiesen, der Raps blüht nur noch halbgelb. Der Helmholtz-Dürremonitor wird immer dunkelroter. Aber dennoch. Ende April kommt dann doch noch der langersehnte Regen. Gleich mehrere Tiefs verdrängen die starke, blockierende Hochdruckwetterlage. Die Tiefs kommen direkt vom Atlantik. Sie haben sich vor einer Woche an der Ostküste Amerikas auf den Weg gemacht und haben sich mit 80-100 km/h nach Osten bewegt, um die etwa 8.000 km zurückzulegen.

 

Aprilwetter 2020 sonnig und warm mit früher Kirschblüte

Die Kirschblüte 2020 fand sehr früh statt. Während Corona war es sonnig, trocken und warm.

 

Aprilwetter 2019 bereits im März

Klassisches Aprilwetter bietet alles, was das Wetterherz höher schlagen lässt. Erst sonnig, warme Tage. Dann mächtige Quellwolken mit Schnee und Graupel bis ins Flachland. Dann wieder warm. Dazu noch Wind und Gewitter. Das Aprilwetter 2019 kommt diesmal leider mit weniger Emotion aus. Nichts Halbes, nichts Ganzes. Aber warum ist das Aprilwetter eigentlich so wechselhaft?

Der März ist der neue April

Der April weiß nicht, was er will. Heißt es im Volksmund. In diesem Jahr trifft dies wieder einmal zu. Doch mit klassischem Aprilwetter hat das eher weniger zu tun. Denn: Kräftige Atlantiktiefs ziehen in rascher Folge über uns hinweg. Ein Tag, 20 Grad. Nächster Morgen: Schnee. Dann wieder warm. Dazwischen Gewitter und Wind.

Halt. Dieses Wetter kennen wir doch, oder? Ja. Das Aprilwetter 2019 fand bereits schon im März statt. Ihr erinnert Euch? Zum Beitrag: das Wetter im März 2019 mit viel Sturm.

In diesem Jahr ist es zwar schon phasenweise kalt, dann warm. Der Unterschied: die längeren Zeiträume. Ist das Hoch einmal bei uns, ist es so stabil, dass es gar keine Möglichkeit mehr gibt, dass Tiefs über uns hinweg rauschen können. Folge: länger anhaltendes, trockenes und warmes Wetter.

Tiefs kommen dieses Jahr im April auch nicht vom Atlantik. Sie ziehen über die Ostalpen Richtung Norden und dann von Osten zu uns nach Mitteleuropa. Dies mit kalter Luft im Gepäck. Dadurch kam es nun Mitte April bis ins Flachland zu Schneefällen.

Kommt es noch zum klassischen Aprilwetter 2019?

Dieses Durchbrechen von üblichen Wettermustern kennen wir schon aus dem letzten Jahr. Die Folgen, sprich die Dürre, sind noch immer spürbar. Das klassische Aprilwetter wird es 2019 nicht mehr geben.

Ein kräftiges Skandinavienhoch baut sich auf. Es gibt sie also doch noch. Die Klassiker im Wetter. Denn dieses Hoch kennen wir. Fast jedes Jahr um den 20. April herum ist es ein Garant für die erste sommerliche Wärme. Perfekt. Denn Ostern liegt terminlich 2019 genau richtig. Der Osterhase kann also die Eier ohne Wärmeschutz verstecken. Nur in der Karwoche kann es noch zu Nachtfrösten kommen. Diese könnten dann leider die in voller Blüte stehenden Obstbäume gefährden.

Aprilwetter 2019 anfangs recht warm. Beginnende Kirschblüte schon Anfang April

Die Kirschblüte begann 2019 schon Anfang April. Nachtfröste gefährden die Ernte.

Bereits im letzten Jahr bin ich näher auf das Thema Aprilwetter eingegangen.

Hier ein toller Beitrag zum Thema typisch April.

Aprilwetter ist voller Emotion

Fehlt was? Das Aprilwetter bietet die ganze Palette

Sonne, Sommer, Sturm, normaler Regen, Starkregen, Hochwasser, Gewitter, Hagel, Graupel, Schnee… Irgendwas vergessen? Der April weiß nicht, was er will. Ich finde er weiß es ziemlich genau, denn in keinem anderen Wettermonat werden alle möglichen Wetter-Varianten in so kurzer Zeit sichtbar. Ganz nach meinem Geschmack. Aber warum ist das nur im April möglich? Was Aprilwetter auszeichnet, hier erfährst du es.

Hier geht es zum Beitrag Aprilwetter 2019.

Die Wassertemperaturen von Nord- und Ostsee machen es aus

Klar. Sonnige 25 Grad sind im April gern gesehen und fühlen sich super an. Aber so ein Hoch über Deutschland ist eigentlich ziemlich langweilig… Der Ableger des Azorenhochs findet tatsächlich im April immer wieder den Weg zu uns. Meistens um den 20. April herum. Dieses Jahr schon etwas früher.

Das wirklich richtig spannende und klassische Aprilwetter entsteht natürlich unter Tiefdruckeinfluss. Und da spielen die Wassertemperaturen von Nord- und Ostsee eine entscheidende Rolle. Diese liegen Anfang April nur bei 0 bis 5 Grad. Die Ostsee ist in ihrem nördlichen Bereich sogar noch komplett gefroren. Schaufelt nun ein Tief mit seiner Rückseite kalte Luftmassen zu uns, treffen sie auf die vorherrschenden warmen Luftmassen. Folge: heftige Schauer und Gewitter.

Der Unterschied zu anderen Wettermonaten ist, dass das Wasser in den Meeren eben die Luftmassen nicht erwärmen werden kann und die Kaltluft quasi 1:1 zu uns strömt. Waren es gerade 24 Grad und strahlend blauer Himmel, folgen nur wenige Stunden später Graupel- und Schneeschauer in wildem, böigen Nordwind.

Sonnenstand ist zweiter Faktor

Warme Luft am Boden liebt es, in sehr kalte Luft in der Höhe aufzusteigen. Im April gibt es hier die idealen Bedingungen. Die kräftige Sonne erwärmt den Boden, Feuchtigkeit ist unter Tiefdruckeinfluss vorhanden. Und in der Höhe befindet sich eiskalte Luft. Es entstehen mächtige Wolken, die sich in starken Gewittern entladen.

Dabei werden die eiskalten Winde bis zum Boden nach unten gedrückt. Und so kommt es eben nur beim klassischen Aprilwetter zu enormen Temperaturunterschieden in kürzester Zeit. Der emotionalste Monat im ganzen Jahr.

Beim klassischen Aprilwetter entstehen mächtige Wolken mit Schauern und Gewittern.

Die Eiswolken eines Gewitters verdunkeln bereits den Himmel.

Hier ein toller Beitrag zum Thema typisch April.

Und hier kommst du zu weiteren Wetter Top Themen.

Frühling? Keine Spur

Der März kann sich nicht entscheiden – Frühling oder tiefster Winter

Der April, der weiß nicht was er will… Tja und der März scheinbar auch nicht. Die Tage sind nun länger als die Nächte. Am Sonntag werden die Uhren umgestellt. Somit wird es bis abends um 20 Uhr hell sein. Doch vom Frühling fehlt jede Spur. Woran liegt es? Und was macht den März zum wohl spannendsten Wettermonat überhaupt? Warum er ein wahrer Alleskönner ist erfärst du hier.

2:1 für den Winter – Madeira, Sibirien oder Nordpol

Wie in keinem anderen Monat entscheiden im März die Luftmassen über das Wetter und die Temperaturen. Und über die entsprechende Jahreszeit. Stammen die Luftmassen aus Südwesten, wie Anfang März, sprich direkt vom Atlantik bzw. aus der Gegend um Madeira, haben wir frühlingshafte Temperaturen bei leicht wechselhaftem Wetter. Die Krokusse blühen. Die ersten Sträucher treiben aus. Nichts deutet auf die Rückkehr des Winters hin. Doch es braucht im März eben nur eine einmalige Winddrehung auf Nordost. Und schon haben wir die immer noch eisigen Luftmassen aus Sibirien angezapft. Schnee, Dauerfrost, enttäuschte Gemüter sind die Folge.

Leider gibt es eben auch noch eine weitere Wetterlage, die uns im März immer noch den Winter bringen kann. Luft vom Nordpol. Wie wir es derzeit erleben. Mit Kaltfronten abziehender Tiefs dreht der Wind auf Nordwest bis Nord und bringt uns ebenso klirrend kalte Luft vom weitestgehend vereisten Nordpolarmeer. Und somit stehts eben 2:1 für winterliche Wetterlagen im März. Der Frühling hat nur Außenseiterchancen.

Wann geht der Frühling in Führung?

Nach Ostern! Dann stehts zumindest 2:2. Denn, sollten Anfang April uns dennoch weitere Luftmassen aus Norden heimsuchen, kommt der Faktor Sonnenkraft ins Spiel. Die Sonne schafft es dann eben aus den ursprünglich kalten Temperaturen doch auf 10 Grad und mehr zu erwärmen. Dies schafft der März nicht. Dafür haben wir dann aber das berühmt berüchtigte Aprilwetter. Kalte Luftmassen aus Norden plus Sonnenkraft ergibt kräftige Graupelschauer und Gewitter. Es bleibt also weiter emotional beim Wetter. Genau nach meinem Geschmack.

Milde Luftmassen aus Südwesten und Tiefdruckeinfluss sorgen für wunderschöne Wolkenformationen und stimmen auf den Frühling ein.

Unter Tiefdruckeinfluss in milder Luft entstehen wunderschöne Abendstimmungen.

Der März kann eisig kalt mit Schnee und Dauerfrost.

Dauerfrost und viel Schnee sorgen auch noch Ende März für wenig Frühlingsgefühle.

Hier erfährst du mehr zu einer besonderen Wetterlage, dem Föhn.

Und hier gibt es eine genaue Definition zum Frühling.