Milder Winter 2020

Rekordtemperaturen im Januar, überhaupt kein Schnee im Flachland und in vielen Regionen nicht einmal Nachtfrost. Ohne Zweifel, ein milder Winter 2020. Aber warum ist dieser Winter denn so mild? Und gibt es dafür dann Schnee im März? In diesem Beitrag gehe ich näher darauf ein.

Milder Winter 2020 und kein Ende

Erst der eher milde November. Dann der warme Dezember mit grünen Weihnachten. Nun der sehr milde Januar. Winter mit klirrend kalten Nächten und Schneedecke. Fehlanzeige. Man könnte sagen, wenn der Wurm drin ist dann richtig. Oder ist es gar nicht so schlimm. Kein Eiskratzen. Kein Schneeräumen. Auto fahren ohne lange Staus hinter dem Schneeräumfahrzeug. Passt doch, eigentlich.

Seit Wochen befinden wir uns abwechselnd in einer Südwestströmung oder unter Hochdruckeinfluss. Die Südwestwetterlage entsteht durch ein Tief über Großbritannien und lenkt milde Spanienluft zu uns. Jetzt hat sich das Azorenhoch nach Westen verlagert. Ein riesiges Hoch mit extrem hohem Luftdruck. Über Westdeutschland wurden sogar teilweise Rekorde gebrochen. 1.047 Hektopascal. Normal sind 1.013 Hektopascal.

Im Sommer hätten wir jetzt bestes Badewetter mit über 30 Grad und angenehm, trockene Luft. Im Winter haben wir Hochnebel oder Sonne. Und durch die Inversionswetterlage ist es auf den Bergen sonnig und mild. In den Niederungen dagegen neblig-trüb und kalt. Sogar mit Dauerfrost. Immerhin ein wenig Winter. Aber Niederschlag, also Schnee, fällt bei so einem super Hoch natürlich nicht.

Kommt der Winter erst im März?

Seit Monaten läuft das nun schon so. Entweder ein Mega-Hoch oder die Südwestwetterlage. Nur ein paarmal gelang es der Polarluft, mit ein paar Schneeschauern Mitteleuropa zu erreichen.

Die Polarluft kommt mit einer Nordwestwetterlage zu uns. Dafür müsste ein Tief über Skandinavien entstehen und sich gleichzeitig das Azorenhoch zurückziehen. Eine zweite Möglichkeit für Winterwetter ist ein Hoch im Norden Skandinaviens. Dann hätten wir die Ostlage. Klirrend kalte Luft aus Sibirien käme zu uns. Niederschlagsgebiete aus Westeuropa könnten dann für Schnee sorgen. Danach sieht es aber weit und breit nicht aus.

Dennoch: Es besteht schon noch die Möglichkeit eines Wintereinbruchs und einigen sehr kalten Winter-Wochen. Denn ab Anfang Februar nimmt die Sonneneinstrahlung deutlich zu. Dadurch erwärmen sich die Landmassen deutlicher als die Meere. Durch diese Entwicklung kommt mehr Dynamik in die Wetterküche. Tiefs werden kräftiger und durchbrechen dann die seit Monaten anhaltende Wetterlage.

Ob dann der Märzwinter so heftig wird wie 2013? Oder gar wie 1987? In weiten Teilen des Landes herrschte damals Dauerfrost und heftiges Schneetreiben. Winterfans können als noch ein wenig hoffen.

Hier der Rückblick auf den Märzwinter 2013.

Milder Winter 2020.

Bild: Pixabay

Weiße Weihnachten 2019

Die Frage aller Fragen im Dezember. Gibt es weiße Weihnachten 2019? Der Wunschtraum vieler kommt so selten vor, dass es fast schon zum Mythos wird. Aber warum wird es denn gerade an Weihnachten so warm? Wie sehen die Chancen auf Schnee zum Fest in diesem Jahr aus? In diesem Beitrag erfährst du es.

Weiße Weihnachten 2019? Ganz schwierig.

Im Beitrag Spätherbst habe ich es angedeutet. Im Jahr 2010 gab es das letzte Mal flächendeckend weiße Weihnachten. Damals stellte sich die Wetterlage Ende November um. Durch Polarluft kam der Hochwinter. Nur kurz wurde es im Dezember milder. Meist fiel jedoch Schnee bei Dauerfrost bis ins Flachland. Somit war die Ausgangslage perfekt für Schnee zum Fest.

Dieses Jahr verläuft das Wettergeschehen völlig anders. Ein stationäres Tief liegt über den britischen Inseln. Somit liegen wir in einer Südwestströmung. Fatal. Das kann nur auf grüne Weihnachten hinauslaufen. Milde Luft aus Spanien. Mit Föhneffekten durch die Alpen. So sind knapp 20 Grad möglich. Plus.

Anfang Dezember hat es sich entschieden. Nach einem kurzen Winterintermezzo hätte ein Hochdruckgebiet für Dauerfrost gesorgt. Danach wären Niederschläge als Schnee gefallen. Die Möglichkeit einer weißen Weihnacht wäre enorm hoch gewesen. Aber nein. Somit stehen die Chanchen im Flachland nur bei 10 Prozent. In den Mittelgebirgen oberhalb 800 Meter bei 40 Prozent und nur im Hochgebirge bei 100 Prozent.

Gibt es nicht doch noch eine allerletzte Chance? Man mag es kaum glauben. Ja, die gibt es. Derzeit sieht es so aus, dass das Tief über Großbritannien genau am 24. Dezember nach Osten weiterzieht. Auf der Rückseite würde kalte Polarluft einfließen. Zumindest an den Feiertagen gäbe es dann einen Hauch von Winter. Immerhin.

Ab wann gilt denn ein Weihnachtsfest als weiß? Laut Deutschem Wetterdienst ist das der Fall, wenn an Heiligabend und an den beiden Feiertagen morgens um sieben Uhr mindestens ein Zentimeter Schnee liegt.

Warum ist es an Weihnachten oft so warm?

Das liegt am Weihnachtstauwetter. Dies ist ein Wetter-Ereignis mit sehr häufiger Wahrscheinlichkeit. Eine Singularität im Wetter. Heißt: Auch in einem winterlichen Dezember dreht der Wind genau am 23. Dezember auf Südwest. In milder Luft schmilzt der Schnee dahin. Warum das so ist? Weiß keiner.

Und so entsteht eben ein Mythos. Milder Dezember: Kein Schnee zum Fest. Und kalter Dezember mit Weihnachtstauwetter. Im Schnitt gibt es nur alle drei bis fünf Jahre in Südbayern und alle acht Jahre in Norddeutschland eine Schneedecke an den Weihnachtsfeiertagen.

Hier erfährst du, ob es früher häufiger weiße Weihnachten gab.

 

Ich wünsche Allen ein besinnliches und friedliches grünes Weihnachtsfest.

Weiße Weihnachten 2019.

Bild von Pixabay

 

 

Spätherbst 2019 mit Nebel und Föhn

Der November 2019 ist ein klassischer Spätherbst-Monat. Nur eine kurze wechselhafte Phase. Überwiegend aber Nebel im Flachland und Sonne in den Bergen. Durch eine Südströmung entstand starker Föhn an den Alpen. Und der jährliche Wintereinbruch Ende November? Er verschiebt sich wohl erst in den Dezember. Ist das ein Anzeichen für ein bestimmtes Wetter-Ereignis?

Der Spätherbst ist langweilig

Hochdruck im Herbst. Heißt: meist Nebel für viele. Durch die Inversionswetterlage gibt es die bekannte Problematik. Nur für die Bergregionen gibt es dadurch oft sonniges Wetter. Manchmal sorgt Föhn zumindest am Alpenrand für sonnig, mildes Wetter. Ziemlich langweilig. Ok. Aber es ist eben November und da gehören graue Nebeltage halt dazu.

Föhn am Alpenrand im Spätherbst 2019.

Im Spätherbst kommt es am Alpenrand zu Föhn. Tolle Fernsicht und milde Temperaturen sind die Folge. Selbst vom Flughafen München sieht man die Berge.

 

Aber eins fehlt doch, oder? Ende November. So um den 20ten herum. Da war doch sonst immer der erste Wintereinbruch, oder? Stimmt. Mitte November kommt es häufig zu Tiefdruckeinfluss. Auf der Rückseite der Tiefs fließt kalte Polarluft ein. Schneefälle sorgen für die erste winterliche Episode. Oft bildet sich auch im Flachland eine ordentliche Schneedecke. Und in diesem Jahr? Fehlanzeige. Es geht einfach so weiter. Nebel und Föhn im Wechsel.

Aber der Wintereinbruch kommt. Ganz sicher. Dann eben im Dezember. Ab dem Monatswechsel wird es deutlich kälter. Die Wetterlage stellt sich um. Auf die Nordwestwetterlage. Ja, wenn doch dieses Jahr alles anders ist, gibt es dann auch Hoffnung auf ein bestimmtes Wetter-Ereignis?

Gibt es weiße Weihnachten 2019?

Die Zeichen stehen nicht schlecht. Das letzte Mal gab es 2010 in ganz Deutschland weiße Weihnachten. Und laut Statistik gibt es das alle 9 Jahre einmal. Sprich: 2019 sollte es weiße Weihnachten geben.

Hm. Wie im Fußball. Für alles gibt es eine Statistik. Aber das Wetter ist eben das Wetter. Es hält sich nicht an Statistiken oder an Wunschträume der Werbeindustrie. Denn das Weihnachtstauwetter macht eben häufig einen Strich durch die Rechnung. Aber: Der Wintereinbruch kommt dieses Jahr später als sonst. Das könnte den üblichen Rhythmus verschieben. Besteht also Hoffnung?

Nur wenn es im Dezember kalt bleibt. Im Jahr 2010 kam es Ende November zu einem nachhaltigen Wintereinbruch. Im Dezember kam es häufig zu Dauerfrost. Und reichlich Schnee. Das Weihnachtstauwetter kam am 20. Dezember und pünktlich zu Heiligabend schneite es nahezu landesweit. Ein Wetter-Ereignis wie aus dem Bilderbuch. Die Weichen für eine weiße Weihnacht werden also Anfang Dezember gestellt. Es bleibt spannend.

Mehr zum Mythos weiße Weihnachten erfährst du hier.

 

Nebel im Herbst. Häufig, aber warum?

Der Oktober geht bald zu Ende. Er begann mit Wolken und viel Regen. Zum Ende hin gab es aber doch noch ein paar Tage warmen, goldenen Sonnenschein. Doch wie so oft stimmten in manchen Regionen die Wettervorhersagen nicht. Sonne, 18 Grad? Äh nein. Nebel, 11 Grad. Und das den ganzen Tag. Aber warum gibt es denn im Herbst häufiger Nebel als im Sommer?

Nebel in kühlen Herbstnächten

Ein goldener Oktober wie im Jahr 2018 war die Ausnahme. In diesem Jahr blieb es zwar mild. Aber es gab auch reichlich Regen. Die Dürre ist nun in weiten Teilen des Landes vorbei. Doch ein Wetterthema gibt es immer im Herbst. Da genießt man noch am Tag bei 22 Grad die Sonne. Am nächsten Morgen graue Suppe. Kalt. Neblig.

Was ist da passiert in der Nacht? Zunächst nimmt die Tageslänge im Oktober stark ab. Spätestens um 19 Uhr ist es stockfinster. Die Luft hat also sehr lange Zeit sich abzukühlen. Gute 13 Stunden. Aber auch der Boden kühlt bei klarem Himmel im Herbst stark ab. Sogar noch stärker als die Luft. Es entsteht also ein großer Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht.

Die warme Tagesluft kann mehr Feuchtigkeit speichern als die kalte. Irgendwann kann die kalte Luft die Feuchtigkeit nicht mehr speichern. Sie gibt diese in Form von feinsten Wassertröpfchen ab. Dunst und Nebel entstehen. Also Wolken. Nur am Boden. Da kalte Luft schwer ist und sich immer den tiefsten Punkt sucht, entsteht dieser Vorgang meist in Senken oder Mulden.

Hochdruck und Inversion

Ja schön. Nebelfelder gibt es auch im Juli. Warum bleibts dann aber im Oktober und November im Gegensatz zum Sommer oft den ganzen Tag grau, neblig und kalt?

Der Sonne fehlt im Herbst die Kraft den Dunst wegzubruzeln. Sie steht in flacherem Winkel und geht später auf. Gut für den Nebel. Schlecht für uns. Es bleibt trotz einem Hochdruckgebiet bei kaltem, grauen Wetter. Und dann entsteht auch oft eine Inversionswetterlage. Die kalte Luft hat sich ja am Boden gesammelt. In höheren Luftschichten ist es milder. An der Grenze bildet sich eine graue Wolkendecke. Darunter neblig. Darüber aber kann man in sehr warmer Luft die Sonne genießen. Dann heißt es ab auf den Berg, um dem zähen Dauergrau zu entfliehen.

Hier erfährst du mehr zum Thema Nebel.

Nebel im Herbst ist keine Seltenheit.

Im Herbst keine Seltenheit: Nebel.

 

Herbstwetter – endlich nass und windig

Wechselhaft. Windig und nass. Aber angenehm mild. So präsentiert sich das Herbstwetter 2019. Im letzten Jahr hielt sich der Altweibersommer bis Oktober. Der Regen ist aber bitternötig. Denn viele Monate war es nun zu trocken. Flüsse führen Niedrigwasser und Bäume sind vertrocknet. Eine beispiellose Dürreperiode neigt sich wohl dem Ende entgegen. Bleibt es nun so? Und was ist die Ursache für den Wetterumschwung?

Herbstwetter 2019 durch Westwetterlage

Bis Mitte September dominierten Hochdruckgebiete das Wetter. Nun hat sich aber die Westwetterlage durchgesetzt. Die Tiefs kommen nun direkt vom Atlantik nach Mitteleuropa. Und damit auch der langersehnte Regen.

Eine derartige Wetterlage gab es schon fast zwei Jahre nicht mehr. Dabei ist das die Normalität. Der ewige Wechsel aus Tiefs mit Warm- und Kaltfronten. Und dazwischen Zwischenhochs die für ein paar Tage trockenes Wetter sorgen.

Bleibt das nun so? Eine so massive Umstellung der Wetterlage bleibt. Das heißt aber nicht, dass es nur noch regnet. Durch Föhneffekte und Zwischenhochs kann der Oktober durchaus goldene Tage bringen. Aber sind wir mal ehrlich. Richtiges Herbstwetter darf doch auch regnerisch sein, oder?

Erster Schnee in Russland

Am 23. September gab es in der Region Kasan in Russland den ersten Schnee. Ein Tief über dem westlichen Sibirien schaufelte eiskalte Luft nach Süden. Nicht ungewöhnlich, aber doch ziemlich früh im Jahr.

Ist das ein Vorzeichen eines kalten Winters? Kommt die sibirische Kälte bereits jetzt auch zu uns? Vorsicht vor zu schnellen Rückschlüssen. Denn für einen knackig kalten Winter ist die kalte sibirische Luft tatsächlich eine Grundvoraussetzung. Durch ein starkes Hoch über Skandinavien käme dann diese Frostluft auch zu uns.

Aber: Wir haben erst Ende September. Die Sonne hat auch in Sibirien noch Kraft die Luft zu erwärmen. Die Böden sind noch viel zu warm. Und außerdem haben wir ja eine starke Westwetterlage. Diese versorgt uns mit milder Atlantikluft. Also. Keine Panik. Einen Wintereinbruch wird es so schnell nicht geben. Genießen wir erst mal den herbstlichen Landregen, den wir so lang vermisst haben. Und das bunte Herbstlaub.

Herbstwetter. Nass und windig.

Bild von Pixabay

 

Warmer Sommer 2019. Rekordverdächtig und trocken.

Der Sommer 2019 neigt sich dem Ende entgegen. Zeit für ein kurzes Fazit. Das war doch kein warmer Sommer, oder? Ständig bewölkt. Eher kühl. Manchmal herbstlich. Dieses Gefühl haben viele derzeit. Doch schaut man genauer hin. Und stellt dazu noch einen Vergleich zum Jahrhundertsommer 2018 auf ergibt sich ein anderes Bild.

Warmer Sommer 2019 – echt jetzt?

Bevor man einen Vergleich aufstellt, benötigt man eine Basis. In der Wetterbeobachtung teilt man Sommer, Herbst, Winter und Frühling in jeweils drei Monate auf. Der meteorologische Sommeranfang ist der 01. Juni. Der Sommer endet dann am 31. August. Somit kann man die Jahreszeiten statistisch besser erfassen und vergleichen.

Wir alle haben noch den Jahrhundertsommer 2018 im Kopf. Sonne von April bis Oktober. Dürrekatastrophe. Tropische Nächte. Hitzeperioden. Das prägt sich ein im Kopf. Und im Gefühl. Und genau dieses schafft dann eine verzerrte Wahrnehmung.

Denn: Es ist nicht zu glauben. Der Sommer 2019 war ähnlich warm wie 2018. Echt jetzt? Ja! Die Mitteltemperatur liegt nur um etwa 0,3 Grad auseinander. Wie kann das sein?

Hier mehr zum Thema erfahren!

Die Gründe für den warmen Sommer 2019

Das Gefühl vieler hat recht. Es war etwas bewölkter in diesem Jahr. Diese Bewölkung verhindert nachts die Auskühlung. Somit ergaben sich 2019 viel höhere Nachtwerte als ein Jahr zuvor. Und in der Statistik ergeben sich dadurch eben ähnlich hohe Tagesdurchschnittstemperaturen als letztes Jahr.

Auch wenn etwas weniger die Sonne schien. Gemessen an den normalen Sommern eben doch viel mehr. Und Sonne schafft Wärme. Von Früh an. Und das erhöht natürlich: Genau! Den Durchschnittswert.

Ein weiterer Grund: die beiden Hitzewellen Ende Juni und Juli. Der deutsche Allzeitrekord aus dem Jahr 2015 mit 40,3 Grad in Kitzingen wurde pulverisiert. Unfassbare 42,6 Grad im niedersächsischen Lingen am 25. Juli. Diese hoben natürlich die Temperaturen im Durchschnitt.

Nun hatten wir zwei außergewöhnlich heiße und sonnige Sommer nacheinander. Mal sehen, ob es aufgrund der globalen Klimaveränderung so weiter geht. Oder ob man im Jahr 2020 doch – wie bei uns üblich – häufig abends die Jacke braucht. Das kennt man ja gar nicht mehr, oder?

Warmer Sommer 2019 auch an der Ostsee.

Warmer Sommer 2019. Viel Sonne und hohe Temperaturen von den Alpen bis zur Küste.

 

Nordwestwetter oft Mitte Juli

Wieder Mitte Juli. Und wieder ist es kühl und regnerisch. Mit vielen Schauern und Gewittern. Hitze und Sonnenschein finden im Juli wohl nur zu Beginn und am Ende statt. Ursache für die kühlen Temperaturen Mitte Juli ist das Nordwestwetter. Was ist das genau? Und was hat das Ganze mit dem Mittelalter zu tun?

Nordwestwetter auch schon im Juli 2018

Genau vor einem Jahr erwischte uns das Islandtief Mitte Juli. Im so trockenen Sommer 2018 eine kurze nasse Verschnaufpause. Eine mächtige Kaltfront sorgte damals für Dauerregen.

Dieses Jahr haben wir die exakt gleiche Ausgangslage. Ein Islandtief schickt uns aus Nordwesten kühle Luft und viele Schauer. Die Nordwestwetterlage zeichnet sich durch sehr kalte Luft in der Höhe aus. Zusammen mit der hochstehenden Sonne entstehen bei uns kurze, aber heftige Schauer und Gewitter. Und nebenbei faszinierende Wolkenformationen. Einzig der Dauerregen fand dieses Jahr nicht statt.

Im Winter kommt diese Wetterlage häufig vor. Dann ist sie eher als mild einzustufen. Mit Matschwetter. Schnee-, Regen-, und Graupelschauer im wilden Wechsel. Oberhalb 400 Metern bildet sich dann häufig eine Schneedecke. Für die Mittelgebirge und die Alpen ist sie ein echter Schneegarant.

Mittelalter? Wetter? Wie passt das zusammen?

Im beschaulichen oberbayerischen Dörfchen Kaltenberg finden Mitte Juli immer die Ritterturniere statt. Mit Ritterkämpfen, Gauklern und einem Mittelalter-Markt. Ein riesen Event. Die Eselsbrücke sei erlaubt. Mitte Juli ist gleich Kaltenberg ist gleich kalt. Sollten die Organisatoren sich nach 40 Jahren mal überlegen, die Veranstaltung um ein Wochenende zu verschieben? Generell gilt wohl im Juli: Anfang und Ende sind sommerlich heiß.

Sag mal jan wettert, wie geht der Sommer weiter?

Gemach, Gemach. Jetzt müssen wir erst aus der Nordwestwetter-Spirale raus. Das geschieht bereits. Das Azorenhoch wird stärker und schiebt sich weiter nach Osten. Nach und nach profitieren wir davon.

Sonne und Hitze kehren zurück. Sollte sich der Ableger dieses Azorenhochs bei uns verankern. Eine längere Sommerphase entsteht Stück für Stück. Jeden Tag ein bisschen wärmer. Drei Wochen hält das dann an. Höhepunkt Anfang August.

Ab 10. August entscheidet es sich dann. Biegen wir ab in einen super Frühherbst wie 2018 oder wird es normal. Mit Schauern, aber auch normaler Sommerwärme. Hierzu traue ich mir aber lediglich eine vage Prognose zu: eher normal…

Nordwestwetter sorgt für spektakuläre Wolkenbilder.

Nordwestwetter im Juli mit spektakulären Wolkenformationen.

Klimawandel: Kommentar

Deutschland einig Ökoland? Die derzeitige Stimmungslage im Land ist grün. Bei Neuwahlen könnte es sogar einen grünen Bundeskanzler geben. Ist das bloß ein Hype? Was ist denn dran am Klimawandel? Oder doch nur reine Klimahysterie?

Ein Kommentar von janwettert

Respekt vor Natur, Klima und Wetter

Die zumeist jungen Menschen haben recht. Sie demonstrieren für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Das zeugt von Mut. Sie riskieren sogar negative schulische Konsequenzen für ihr Herzensanliegen. Sie sensibilisieren uns alle. Für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Gut so.

Es sollte eigentlich selbstverständlich sein. Der respektvolle Umgang mit der Natur. Das Klima zu beobachten und zu erkennen, wenn sich daran etwas verändert. Und das tut es. Die weltweite Temperatur steigt seit Jahrzehnten. Mit erheblichen Folgen für die gesamte Menschheit.

Klima verändert sich über sehr lange Zeiträume. Wetter beschreibt die kurzfristige Situation. Nicht jedes extreme Wetterereignis, wie das Hagelunwetter am Pfingstmontag rund um München, ist auf die Klimaveränderung zurückzuführen. Derartige Ereignisse kamen auch vor hundert Jahren schon vor.

Der Unterschied liegt in der Häufigkeit dieser Ereignisse. Und die dafür notwendigen Wetterlagen. Zu beobachten ist in den letzten Jahren: Wetterlagen bleiben sehr stabil. Und so kommt es zum Einen zu wiederholten schweren Niederschlägen mit Überschwemmungen. Oder zum anderen zum Dürresommer 2018. Eben Folgen des Klimawandels.

Ist dieser Klimawandel vom Menschen verursacht? Die Mehrheit der Wissenschaftler ist dieser Ansicht. Es gibt also zwei Lager. Und das macht das Thema so emotional. Meiner Meinung nach sollte es weniger darum gehen. Sondern um die Frage: Ist mein eigenes Verhalten gegenüber Natur und Umwelt respektvoll?

Klimawandel heißt Verzicht

Die letzten zehn, 15 Jahre hatte die Technik die Oberhand gewonnen. Klar. Diese mobilen Endgeräte mit WLAN erleichtern unser Alltagsleben. Sie machen Spaß. Wir kommunizieren. Lebensfreude.

Ein unfassbarer Verbrauch an Energie und Ressourcen. Eine Verschwendung, die uns teuer zu stehen kommt. Denn die Energie muss gewonnen werden. Der Ausbau der erneuerbaren Energieträger läuft weltweit schleppend.

Wer Klimaschutz und Nachhaltigkeit fordert, muss sich auch an seinem Verhalten und Handeln messen lassen. Und da habe ich bei der Mehrheit der jungen Demonstranten meine Zweifel. Klimaschutz heißt Verzicht. Verzicht auf vieles, das Spaß macht.

Ist es notwendig mit E-Bikes in Gruppen die bayerischen Berggipfel zu erklimmen? Muss es wirklich sein, 12 bis 14 Stunden am Tag online zu sein? Ist es notwendig mehrmals im Jahr, um die halbe Welt zu fliegen? Können wir uns beim Lebensmittelkauf wirklich nur das Günstigste leisten? Muss man wirklich mit dem Auto Brötchen holen? Ist es notwendig, nur um den Fun-Faktor zu erzielen, Ressourcen zu verschwenden?

Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte

Die Klimawandel-Debatte ist gut. Wir haben dieses Thema in den letzten Jahren verdrängt. In meiner Jugend war das Waldsterben und der saure Regen immer Thema. Die Achtung vor Umwelt und Natur muss wieder in das Bewusstsein eines jeden.

Und das sollte so individuell wie möglich sein. Jeder für sich. Nicht das Thema allein an die Politik oder Gesellschaft schieben. Was weiß ich denn eigentlich über Klima? Am Wochenende mal eine Wanderung, bei dem ich bewusst die Pflanzen und die Natur betrachte?

Es gibt unendliche Möglichkeiten. Auch die Technik kann uns hierbei helfen. Mehr regionales Fleisch kaufen. Ja, aber wie denn? Wenn der Metzger nach der Arbeit schon zu hat. Kauf ich doch wieder die in Plastik eingeschweißte Billigwurst. Wie wäre es mit einer Online-Vorbestellung im Metzger-Online-Shop mit Abholung der Ware auch nach 18 Uhr?

Also. Emotionen raus. Individuelles, eigenes Handeln überprüfen. Technik sinnvoll nutzen. Dem Klimaschutz und der Umwelt zu liebe.

Klimawandel.Hitze-Rekord 2019 in Deutschland

 

Bildquelle: www.wetteronline.de

Mit Technologie zum Klimawandel

Tipps zum Klimaschutz

Müllvermeidung gehört auch dazu

Eisheilige 2019 – Anfang und Mitte Mai

Eisheilige 2019. Das sind beginnend mit dem 12. Mai Pankratius, Servatius, Bonifatius und die kalte Sophie. In Norddeutschland zählt auch noch der 11. Mai Mamertus dazu. In diesen Nächten ist fast jährlich die Gefahr für Nachtfröste noch einmal sehr hoch. Auch in diesem Jahr. Doch die klassische Wetterlage der Eisheiligen fand bereits schon Anfang Mai statt.

Kalte Polarluft brachte Schnee und Frost Anfang Mai

Die Wetterlage rund um die Eisheiligen läuft so ab. Ein kräftiges Tief zieht über Mitteleuropa hinweg. Die markante Kaltfront schaufelt vom Nordpol eiskalte Luft zu uns. Nach dem Durchzug der Kaltfront klart es auf (postfrontale Subsidenz). Der späte Eisheilige-Nachtfrost entsteht. Die Obstbäume stehen in dieser Zeit schon voll in Blüte. Ganze Ernten wurden schon binnen weniger Frost-Stunden vernichtet.

In diesem Jahr fand dies zwischen dem 03. und 05. Mai statt. Die Kaltfront war sogar so massiv, dass es zu einem sehr seltenen Ereignis kam. Schnee Anfang Mai bis ins Flachland. Dies kommt etwa alle 10 Jahre einmal vor. In einem Video konnte ich dies auf etwa 250 Höhenmetern in der Nähe von Bamberg festhalten.

Eisheilige 2019 bringen frostige Nächte

Doch auch eine Woche später, also pünktlich zu den Eisheiligen, gibt es eine Zufuhr kalter Polarluft. Die gefürchteten späten Nachtfröste treten in ungünstigen Lagen auf. Aufgrund einer kompakten Wolkendecke sind die Regionen in Südbayern diesmal etwas geschützter. Dafür regnet es dort längere Zeit.

Es scheint fast so, als wolle der Mai 2019 das nachholen, was er im letzten Jahr vergessen hat. In meinem damaligen Beitrag kann man nachlesen, dass die Eisheiligen 2018 gänzlich ausblieben.

Ein bisschen mehr zum Thema Eisheilige erfährst du auch hier.

Kommt jetzt der Frühsommer?

Eins ist sicher. Kälter als derzeit kann es in dieser Jahreszeit nicht werden. Üblicherweise geht es nach dem 15. Mai mit den Temperaturen steil nach oben.

Ob dies dann auch mit sonnigem Hochdruck einhergeht? Ich glaube eher nicht. Aus der Erfahrung heraus lässt sich ableiten, dass es viele Schauer und Gewitter geben wird. Eine Vb-Wetterlage mit viel Regen über dem Alpenraum halte ich in diesem Jahr für Ende Mai/Anfang Juni für ziemlich wahrscheinlich.

Eisheilige 2019 bringen späte Nachtfröste mit Reif.

Die Eisheiligen bringen auch 2019 wieder Nachtfrost und gefährden dadurch die Blüten der Obstbäume. Quelle: Pixabay

 

Aprilwetter 2019 bereits im März

Klassisches Aprilwetter bietet alles, was das Wetterherz höher schlagen lässt. Erst sonnig, warme Tage. Dann mächtige Quellwolken mit Schnee und Graupel bis ins Flachland. Dann wieder warm. Dazu noch Wind und Gewitter. Das Aprilwetter 2019 kommt diesmal leider mit weniger Emotion aus. Nichts Halbes, nichts Ganzes. Aber warum ist das Aprilwetter eigentlich so wechselhaft?

Der März ist der neue April

Der April weiß nicht, was er will. Heißt es im Volksmund. In diesem Jahr trifft dies wieder einmal zu. Doch mit klassischem Aprilwetter hat das eher weniger zu tun. Denn: Kräftige Atlantiktiefs ziehen in rascher Folge über uns hinweg. Ein Tag, 20 Grad. Nächster Morgen: Schnee. Dann wieder warm. Dazwischen Gewitter und Wind.

Halt. Dieses Wetter kennen wir doch, oder? Ja. Das Aprilwetter 2019 fand bereits schon im März statt. Ihr erinnert Euch? Zum Beitrag: das Wetter im März 2019 mit viel Sturm.

In diesem Jahr ist es zwar schon phasenweise kalt, dann warm. Der Unterschied: die längeren Zeiträume. Ist das Hoch einmal bei uns, ist es so stabil, dass es gar keine Möglichkeit mehr gibt, dass Tiefs über uns hinweg rauschen können. Folge: länger anhaltendes, trockenes und warmes Wetter.

Tiefs kommen dieses Jahr im April auch nicht vom Atlantik. Sie ziehen über die Ostalpen Richtung Norden und dann von Osten zu uns nach Mitteleuropa. Dies mit kalter Luft im Gepäck. Dadurch kam es nun Mitte April bis ins Flachland zu Schneefällen.

Kommt es noch zum klassischen Aprilwetter 2019?

Dieses Durchbrechen von üblichen Wettermustern kennen wir schon aus dem letzten Jahr. Die Folgen, sprich die Dürre, sind noch immer spürbar. Das klassische Aprilwetter wird es 2019 nicht mehr geben.

Ein kräftiges Skandinavienhoch baut sich auf. Es gibt sie also doch noch. Die Klassiker im Wetter. Denn dieses Hoch kennen wir. Fast jedes Jahr um den 20. April herum ist es ein Garant für die erste sommerliche Wärme. Perfekt. Denn Ostern liegt terminlich 2019 genau richtig. Der Osterhase kann also die Eier ohne Wärmeschutz verstecken. Nur in der Karwoche kann es noch zu Nachtfrösten kommen. Diese könnten dann leider die in voller Blüte stehenden Obstbäume gefährden.

Aprilwetter 2019 anfangs recht warm. Beginnende Kirschblüte schon Anfang April

Die Kirschblüte begann 2019 schon Anfang April. Nachtfröste gefährden die Ernte.

Bereits im letzten Jahr bin ich näher auf das Thema Aprilwetter eingegangen.

Hier ein toller Beitrag zum Thema typisch April.

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