Goldener Oktober und das Spiel mit dem Hochnebel

Update 2019:

Der Oktober 2019 ist geprägt durch eine Westwindwetterlage. Der goldene Oktober fand aber dennoch statt. Auch wenn es nur für einen Tag war. Am 01. Oktober herrschte Föhn in den Alpen. Dadurch entstand dann doch ein Bild, wie wir es kennen:

Goldener Oktober mit buntem Laub und warmer Sonne.

Das Laub verfärbt sich und durch Föhn in den Alpen gab es am 1. Oktober einen wunderschönen warmen Tag.

Das war ja klar! Erst ein wunderschöner Frühling. Dann der sonnenscheinreiche Sommer. Es folgte ein makelloser Altweibersommer. Und jetzt ein traumhafter, goldener Oktober. Hochdruckgebiete ohne Ende. Viel Sonne. Kaum Tiefdruckgebiete. Von April bis Oktober. Hört das denn nie mehr auf? Einige stellen derzeit jedoch verwundert fest: In der Wetterapp steht was von Sonne. Der Himmel ist aber grau in grau. Warum ist das so?

Goldener Oktober perfekt zum Wandern

Nicht jedes Jahr, aber häufig setzt sich ein stabiles Hochdruckgebiet über Mitteleuropa fest. In diesem Jahr reicht das Hoch bis nach Russland. Es verhindert, dass Tiefs bis zu uns vordringen können. Dieses versorgt uns mit milden Tagen über 20 Grad und viel Sonne. Die Bäume sind in kräftig bunte Farben gehüllt und bieten einen herrlichen Kontrast zum gestochen blauen Himmel. Morgendliche Nebel verdunsten durch die Sonneneinstrahlung.
Die perfekte Zeit zum Wandern in den Bergen. Denn die Hitze der Sommermonate ist vorbei. Die Luft ist frisch und angenehm. Schade nur, dass in dieser Zeit die Sommerblumen schon verblüht sind. Hier ein paar Wandertipps für den Herbst in den bayerischen Bergen, die ich selbst schon fast alle gewandert bin.

Hochnebel trübt die Stimmung

Doch nicht alle kommen in den Genuss vom schönen Oktoberwetter. Komisch, in der Wetterapp steht was von Sonne, 20 Grad. Wenn ich raus schaue, ist es aber grau in grau und kühl?! Schuld daran sind nicht etwa Tiefdruckgebiete, sondern Hochnebel.
Grundzutaten für Hochnebel: stabile Hochdruckwetterlage, eingesickerte feuchte Luft, kaum Wind und eine Inversionswetterlage. Kalte Luft ist träge, schwer und sucht sich immer den tiefsten Punkt. Gleitet feuchte, mildere Luft darüber bildet sich eine Wolkenschicht. Diese kann wegen Hochdruck nicht nach oben aufsteigen und bleibt somit in mittlerer Höhe, meist zwischen 800 und 1.200 Höhenmetern, liegen. Darunter grau in grau. Um die zehn Grad. Darüber herrlichster Sonnenschein. Um die 20 Grad, goldener Oktober. Mittags frischt der Wind wegen der Temperaturunterschiede auf und die Sonne hat noch Kraft, den Hochnebel auch im Flachland aufzulösen.

Erfahrene Wetterbeobachter wissen natürlich, dass Hochnebel im Oktober entstehen kann. Betroffene Gebiete sind Regionen mit größeren Gewässern. Also um die Donau und den Main herum, das Rhein-Main-Gebiet, das Alpenvorland sowie Gebirgstäler.

Blauer Himmel. Das Matterhorn spiegelt sich in einem Bergsee. Links und rechts herbstlicher Wald.

Goldener Oktober ist die beste Zeit zum Wandern. In den Bergen ist man stets über dem Hochnebel. Das Matterhorn am Lago Blu bei Breul-Cervinia im Aostatal/Italien im Jahr 2015.