Frühling 2021 – kalt und trocken

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus. So war das früher. Und 2021. Sind wir gar nicht mehr gewohnt. In den letzten Jahren waren die Monate März und April schon sehr warm. Der Mai bereits ein Sommermonat. Der Frühling 2021 war allerdings kalt und trocken. Trotz Klimawandel Rekordkälte im April passt das zusammen?

Frühling 2021 – der April macht was er will

Ein Hoch über Großbritannien. Immer wieder kalte Luft direkt vom Nordpol. Dazu klare Nächte. Der kälteste April seit fast 40 Jahren war die Folge.

Viele Nachtfröste, Schneeschauer. Das kann schon mal passieren im April. Aber über mehrere Wochen hinweg? Seit einigen Jahren kann man dieses neue Wetterphänomen beobachten. Richtet sich eine Wetterlage ein, dann bleibt sie mehrere Wochen stabil.

Waren in den letzten Jahrzehnten die stabilsten Wetterlagen drei, viermal. Nun hält entweder Hochdruck oder Tiefdruck über mehrere Wochen an. Das begünstigt natürlich Extremwetterlagen. Dürreperioden, Spätfröste, Hochwasser.

Somit ist es eben nicht ausgeschlossen, dass der April noch ein Wintermonat ist.

Liegt das nun am Klimawandel?

In meinem Beitrag Klimawandel vor zwei Jahren habe ich es bereits thematisiert. Wetter, Wetterlagen sind vom Klima zu unterscheiden. Es kann schon mal passieren, dass der April kalt ist. Schnee fällt.

Auffällig ist allerdings die Stabilität der Wetterlagen. Für Wetterbeobachter sind das – darf man gar nicht laut sagen – aber schon sehr spannende Zeiten. Denn es stellt das übliche Wettergeschehen auf den Kopf. Schnelle Wetterwechsel in unsere Klimazone waren der Normalzustand. Nun dreht der Wind auf Nord, bleibt es drei bis vier Wochen kalt.

Als Wetterbeobachter bin ich kein Klimaforscher. So traue ich mir keine Einschätzung zu, ob der kälteste April seit 40 Jahren die Folge eines Klimawandels ist. Dennoch kann man eben festhalten: Es ist alles anders, alles neu.

Wie im Mai!

Beitrag Klimawandel fördert Extremwetter!

Frühling 2021 - kalt und trocken

Trotz der Kälte und der Trockenheit blühen die Kirschen.

 

Wo unser Wetter entsteht im SWR am 10. Februar mit Sven Plöger

Thema Wind: Auf Wettertour mit Sven Plöger

90-minütige Doku am Sonntag, 10.02.19, 20:15 Uhr im SWR Fernsehen

ARD-Meteorologe Sven Plöger geht erneut auf Wettertour. Sein Thema diesmal: der Wind. Woher kommt er und wie beeinflusst er das Leben der Menschen? Dabei besucht der Wetterexperte Orte, an denen die Winde entstehen, die das Wetter hierzulande bestimmen.

TV Moderator steht im Windkanal für die Sendung: Wo unser Wetter entsteht.

TV Moderator und Meteorologe Sven Plöger bei Dreharbeiten.

Was die Winde mit sich bringen

Seine Reise führt Sven Plöger an den Polarkreis, in die Sahara, an die französische Atlantikküste und nach Sibirien – dorthin, woher die Winde im Südwesten Deutschlands hauptsächlich kommen. Denn sie bringen das Wetter mit, das dort herrscht: sibirische Kälte bei Ost-, Polarluft bei Nord-, Wärme bei Süd- und feuchte Meeresluft bei Westwind.

Plöger erklärt anschaulich, wie die unterschiedlichen Wetterlagen entstehen und welche Folgen sie hierzulande haben. Dabei trifft er auf seinen Reisen Menschen, die von diesen Wetterlagen betroffen sind. Im Guten wie im Schlechten. Manche leben vom Wind, wie Fayhcel, der Surflehrer in der marokkanischen Hafenstadt Essaouira. Während ein anderer, der Bauer Ydir, am Rande der Sahara gerade erleben muss, wie eine riesige Düne seinen Palmenhain unter sich begräbt.

Westwind und die Folgen

Der Westwind hat die größten Auswirkungen auf das Wetter in Deutschland: Er bestimmt hier die Wetterlage. Orkane wie „Lothar“ oder „Kyril“ – sie alle kamen aus dem Westen und brachten katastrophale Zerstörungen.

Warum kommt der Wind so häufig von Westen? Und warum ist gerade diese Wetterlage so bedrohlich? Plöger zeigt auch, wodurch die Wettervorhersagen in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer genauer geworden sind und weshalb viele Orkane heute glimpflichere Auswirkungen haben als früher. Dabei erklärt der Experte auch in dieser Folge nicht nur auf anschauliche Weise Wetterphänomene, sondern spricht mit Menschen, die davon betroffen waren.

Sendereihe „Geschichte und Entdeckungen“

Die Reihe „Geschichte und Entdeckungen“ bietet dem Publikum am Sonntagabend um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen aufwendig produzierte Dokus zu unterschiedlichsten Wissensgebieten aus dem deutschen Südwesten. Darunter Alltags-, Technik- oder Kulturgeschichte. Aber auch Themen wie Archäologie, Geografie, Reise, Tiere und Natur.

Die 90-minütige Doku „Wo unser Wetter entsteht – Wind“ wird am 10. Februar 2019 ab 20:15 Uhr im SWR Fernsehen gezeigt.

Mehr zu Sven Plöger: http://www.meteo-ploeger.de/

 

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