Spätherbst 2019 mit Nebel und Föhn

Der November 2019 ist ein klassischer Spätherbst-Monat. Nur eine kurze wechselhafte Phase. Überwiegend aber Nebel im Flachland und Sonne in den Bergen. Durch eine Südströmung entstand starker Föhn an den Alpen. Und der jährliche Wintereinbruch Ende November? Er verschiebt sich wohl erst in den Dezember. Ist das ein Anzeichen für ein bestimmtes Wetter-Ereignis?

Der Spätherbst ist langweilig

Hochdruck im Herbst. Heißt: meist Nebel für viele. Durch die Inversionswetterlage gibt es die bekannte Problematik. Nur für die Bergregionen gibt es dadurch oft sonniges Wetter. Manchmal sorgt Föhn zumindest am Alpenrand für sonnig, mildes Wetter. Ziemlich langweilig. Ok. Aber es ist eben November und da gehören graue Nebeltage halt dazu.

Föhn am Alpenrand im Spätherbst 2019.

Im Spätherbst kommt es am Alpenrand zu Föhn. Tolle Fernsicht und milde Temperaturen sind die Folge. Selbst vom Flughafen München sieht man die Berge.

 

Aber eins fehlt doch, oder? Ende November. So um den 20ten herum. Da war doch sonst immer der erste Wintereinbruch, oder? Stimmt. Mitte November kommt es häufig zu Tiefdruckeinfluss. Auf der Rückseite der Tiefs fließt kalte Polarluft ein. Schneefälle sorgen für die erste winterliche Episode. Oft bildet sich auch im Flachland eine ordentliche Schneedecke. Und in diesem Jahr? Fehlanzeige. Es geht einfach so weiter. Nebel und Föhn im Wechsel.

Aber der Wintereinbruch kommt. Ganz sicher. Dann eben im Dezember. Ab dem Monatswechsel wird es deutlich kälter. Die Wetterlage stellt sich um. Auf die Nordwestwetterlage. Ja, wenn doch dieses Jahr alles anders ist, gibt es dann auch Hoffnung auf ein bestimmtes Wetter-Ereignis?

Gibt es weiße Weihnachten 2019?

Die Zeichen stehen nicht schlecht. Das letzte Mal gab es 2010 in ganz Deutschland weiße Weihnachten. Und laut Statistik gibt es das alle 9 Jahre einmal. Sprich: 2019 sollte es weiße Weihnachten geben.

Hm. Wie im Fußball. Für alles gibt es eine Statistik. Aber das Wetter ist eben das Wetter. Es hält sich nicht an Statistiken oder an Wunschträume der Werbeindustrie. Denn das Weihnachtstauwetter macht eben häufig einen Strich durch die Rechnung. Aber: Der Wintereinbruch kommt dieses Jahr später als sonst. Das könnte den üblichen Rhythmus verschieben. Besteht also Hoffnung?

Nur wenn es im Dezember kalt bleibt. Im Jahr 2010 kam es Ende November zu einem nachhaltigen Wintereinbruch. Im Dezember kam es häufig zu Dauerfrost. Und reichlich Schnee. Das Weihnachtstauwetter kam am 20. Dezember und pünktlich zu Heiligabend schneite es nahezu landesweit. Ein Wetter-Ereignis wie aus dem Bilderbuch. Die Weichen für eine weiße Weihnacht werden also Anfang Dezember gestellt. Es bleibt spannend.

Mehr zum Mythos weiße Weihnachten erfährst du hier.

 

Nordwestwetter oft Mitte Juli

Wieder Mitte Juli. Und wieder ist es kühl und regnerisch. Mit vielen Schauern und Gewittern. Hitze und Sonnenschein finden im Juli wohl nur zu Beginn und am Ende statt. Ursache für die kühlen Temperaturen Mitte Juli ist das Nordwestwetter. Was ist das genau? Und was hat das Ganze mit dem Mittelalter zu tun?

Nordwestwetter auch schon im Juli 2018

Genau vor einem Jahr erwischte uns das Islandtief Mitte Juli. Im so trockenen Sommer 2018 eine kurze nasse Verschnaufpause. Eine mächtige Kaltfront sorgte damals für Dauerregen.

Dieses Jahr haben wir die exakt gleiche Ausgangslage. Ein Islandtief schickt uns aus Nordwesten kühle Luft und viele Schauer. Die Nordwestwetterlage zeichnet sich durch sehr kalte Luft in der Höhe aus. Zusammen mit der hochstehenden Sonne entstehen bei uns kurze, aber heftige Schauer und Gewitter. Und nebenbei faszinierende Wolkenformationen. Einzig der Dauerregen fand dieses Jahr nicht statt.

Im Winter kommt diese Wetterlage häufig vor. Dann ist sie eher als mild einzustufen. Mit Matschwetter. Schnee-, Regen-, und Graupelschauer im wilden Wechsel. Oberhalb 400 Metern bildet sich dann häufig eine Schneedecke. Für die Mittelgebirge und die Alpen ist sie ein echter Schneegarant.

Mittelalter? Wetter? Wie passt das zusammen?

Im beschaulichen oberbayerischen Dörfchen Kaltenberg finden Mitte Juli immer die Ritterturniere statt. Mit Ritterkämpfen, Gauklern und einem Mittelalter-Markt. Ein riesen Event. Die Eselsbrücke sei erlaubt. Mitte Juli ist gleich Kaltenberg ist gleich kalt. Sollten die Organisatoren sich nach 40 Jahren mal überlegen, die Veranstaltung um ein Wochenende zu verschieben? Generell gilt wohl im Juli: Anfang und Ende sind sommerlich heiß.

Sag mal jan wettert, wie geht der Sommer weiter?

Gemach, Gemach. Jetzt müssen wir erst aus der Nordwestwetter-Spirale raus. Das geschieht bereits. Das Azorenhoch wird stärker und schiebt sich weiter nach Osten. Nach und nach profitieren wir davon.

Sonne und Hitze kehren zurück. Sollte sich der Ableger dieses Azorenhochs bei uns verankern. Eine längere Sommerphase entsteht Stück für Stück. Jeden Tag ein bisschen wärmer. Drei Wochen hält das dann an. Höhepunkt Anfang August.

Ab 10. August entscheidet es sich dann. Biegen wir ab in einen super Frühherbst wie 2018 oder wird es normal. Mit Schauern, aber auch normaler Sommerwärme. Hierzu traue ich mir aber lediglich eine vage Prognose zu: eher normal…

Nordwestwetter sorgt für spektakuläre Wolkenbilder.

Nordwestwetter im Juli mit spektakulären Wolkenformationen.

Altweibersommer – bald vorbei

Der Sommer geht, die Dürre bleibt? Der Sommer 2018 war in einem breiten Streifen in der Mitte Deutschlands ein Rekordsommer. An manchen Stellen wurde noch nie so wenig Niederschlag gemessen, wie in diesem Jahr. Und auch der Altweibersommer macht einfach so weiter. Sonnig, trocken, heiß. Ja gibt es denn überhaupt kein Ende? Und warum heißt das eigentlich Altweibersommer?

Graue Haare alter Frauen

Zunächst einmal ist der Spätsommer eine meteorologische Singularität. Also ein jedes Jahr auftretendes Wetterereignis. Ab Mitte August bis Ende September bestimmen Hochs das Wetter über Süddeutschland und dem Alpenraum. In den immer länger und kühleren Nächten bilden sich am Boden Tau und Nebel. Diese Feuchtigkeit hängt sich an Spinnweben. Diese erscheinen im Morgenlicht als graue Netze. Diese erinnern an das Haar alter „Weiber“. Hinzu kommt noch ein aus dem Althochdeutschen überliefertes Wort „weiben“. Das bedeutet das Knüpfen von Spinnweben. Die von der Dürre geplagten Regionen hätten auf dieses sonnig, trockene Wettereignis aber liebend gerne verzichtet.

Mehr zum Thema und der Begrifflichkeit Altweibersommer und zudem graphisch aufbereitet auf der Seite Unwetterzentrale.

Ex-Hurrikans beenden Altweibersommer

Das Ende naht! Und zwar mit den ehemaligen Hurrikans von der US-Ostküste. Diese sorgten in den letzten Wochen dort für Überschwemmungen und zogen nun ostwärts über den Atlantik. Im Vorfeld dieser riesigen Tiefdruckgebiete ist es bei uns noch außergewöhnlich warm. Zieht das Tief aber durch, bringt die Kaltfront den Herbst. Windiges, herbstliches Schauerwetter und Nächte mit Bodenfrost werden folgen.

Ein wenig zu früh. Denn hat man doch das Oktoberfest wohl wissend seinerzeit in den September vorverlegt. Auf nichts ist mehr Verlass. Nicht mal mehr auf den Altweibersommer. Bleibt nur zu hoffen, dass die Schauer dort ergiebig ausfallen, wo Regen dringend notwendig ist. Die Beobachtung der vergangenen Monate gibt dazu aber leider absolut keinen Anlass. Bei der Nordwestwetterlage profitieren nämlich oft nur die Regionen mit Gebirgen, an deren Nordwestseite sich die Regenwolken stauen und abregnen.

Weitere Singularitäten findest du auf den Seiten der Wetter Besonderheiten.

Im Altweibersommer entstehen Quellwolken mit Schauern.

Im Altweibersommer werden die Quellwolken nicht mehr so groß, wie im Hochsommer. Der niedrige Sonnenstand verhindert dies.