Nebel im Herbst. Häufig, aber warum?

Der Oktober geht bald zu Ende. Er begann mit Wolken und viel Regen. Zum Ende hin gab es aber doch noch ein paar Tage warmen, goldenen Sonnenschein. Doch wie so oft stimmten in manchen Regionen die Wettervorhersagen nicht. Sonne, 18 Grad? Äh nein. Nebel, 11 Grad. Und das den ganzen Tag. Aber warum gibt es denn im Herbst häufiger Nebel als im Sommer?

Nebel in kühlen Herbstnächten

Ein goldener Oktober wie im Jahr 2018 war die Ausnahme. In diesem Jahr blieb es zwar mild. Aber es gab auch reichlich Regen. Die Dürre ist nun in weiten Teilen des Landes vorbei. Doch ein Wetterthema gibt es immer im Herbst. Da genießt man noch am Tag bei 22 Grad die Sonne. Am nächsten Morgen graue Suppe. Kalt. Neblig.

Was ist da passiert in der Nacht? Zunächst nimmt die Tageslänge im Oktober stark ab. Spätestens um 19 Uhr ist es stockfinster. Die Luft hat also sehr lange Zeit sich abzukühlen. Gute 13 Stunden. Aber auch der Boden kühlt bei klarem Himmel im Herbst stark ab. Sogar noch stärker als die Luft. Es entsteht also ein großer Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht.

Die warme Tagesluft kann mehr Feuchtigkeit speichern als die kalte. Irgendwann kann die kalte Luft die Feuchtigkeit nicht mehr speichern. Sie gibt diese in Form von feinsten Wassertröpfchen ab. Dunst und Nebel entstehen. Also Wolken. Nur am Boden. Da kalte Luft schwer ist und sich immer den tiefsten Punkt sucht, entsteht dieser Vorgang meist in Senken oder Mulden.

Hochdruck und Inversion

Ja schön. Nebelfelder gibt es auch im Juli. Warum bleibts dann aber im Oktober und November im Gegensatz zum Sommer oft den ganzen Tag grau, neblig und kalt?

Der Sonne fehlt im Herbst die Kraft den Dunst wegzubruzeln. Sie steht in flacherem Winkel und geht später auf. Gut für den Nebel. Schlecht für uns. Es bleibt trotz einem Hochdruckgebiet bei kaltem, grauen Wetter. Und dann entsteht auch oft eine Inversionswetterlage. Die kalte Luft hat sich ja am Boden gesammelt. In höheren Luftschichten ist es milder. An der Grenze bildet sich eine graue Wolkendecke. Darunter neblig. Darüber aber kann man in sehr warmer Luft die Sonne genießen. Dann heißt es ab auf den Berg, um dem zähen Dauergrau zu entfliehen.

Hier erfährst du mehr zum Thema Nebel.

Nebel im Herbst ist keine Seltenheit.

Im Herbst keine Seltenheit: Nebel.

 

Herbstwetter – endlich nass und windig

Wechselhaft. Windig und nass. Aber angenehm mild. So präsentiert sich das Herbstwetter 2019. Im letzten Jahr hielt sich der Altweibersommer bis Oktober. Der Regen ist aber bitternötig. Denn viele Monate war es nun zu trocken. Flüsse führen Niedrigwasser und Bäume sind vertrocknet. Eine beispiellose Dürreperiode neigt sich wohl dem Ende entgegen. Bleibt es nun so? Und was ist die Ursache für den Wetterumschwung?

Herbstwetter 2019 durch Westwetterlage

Bis Mitte September dominierten Hochdruckgebiete das Wetter. Nun hat sich aber die Westwetterlage durchgesetzt. Die Tiefs kommen nun direkt vom Atlantik nach Mitteleuropa. Und damit auch der langersehnte Regen.

Eine derartige Wetterlage gab es schon fast zwei Jahre nicht mehr. Dabei ist das die Normalität. Der ewige Wechsel aus Tiefs mit Warm- und Kaltfronten. Und dazwischen Zwischenhochs die für ein paar Tage trockenes Wetter sorgen.

Bleibt das nun so? Eine so massive Umstellung der Wetterlage bleibt. Das heißt aber nicht, dass es nur noch regnet. Durch Föhneffekte und Zwischenhochs kann der Oktober durchaus goldene Tage bringen. Aber sind wir mal ehrlich. Richtiges Herbstwetter darf doch auch regnerisch sein, oder?

Erster Schnee in Russland

Am 23. September gab es in der Region Kasan in Russland den ersten Schnee. Ein Tief über dem westlichen Sibirien schaufelte eiskalte Luft nach Süden. Nicht ungewöhnlich, aber doch ziemlich früh im Jahr.

Ist das ein Vorzeichen eines kalten Winters? Kommt die sibirische Kälte bereits jetzt auch zu uns? Vorsicht vor zu schnellen Rückschlüssen. Denn für einen knackig kalten Winter ist die kalte sibirische Luft tatsächlich eine Grundvoraussetzung. Durch ein starkes Hoch über Skandinavien käme dann diese Frostluft auch zu uns.

Aber: Wir haben erst Ende September. Die Sonne hat auch in Sibirien noch Kraft die Luft zu erwärmen. Die Böden sind noch viel zu warm. Und außerdem haben wir ja eine starke Westwetterlage. Diese versorgt uns mit milder Atlantikluft. Also. Keine Panik. Einen Wintereinbruch wird es so schnell nicht geben. Genießen wir erst mal den herbstlichen Landregen, den wir so lang vermisst haben. Und das bunte Herbstlaub.

Herbstwetter. Nass und windig.

Bild von Pixabay